
Unterseeischer Vulkanausbruch: Südseeinsel Tonga in Aschestaub gehüllt
Frankfurter Rundschau
Von den durch den Ausbruch eines unterseeischen Vulkans ausgelösten Flutwellen scheint vor allem das nahe Inselreich Tonga betroffen.
Update vom Sonntag, 16.01.2022, 07.40 Uhr: Der gewaltige Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga hat im Pazifik-Gebiet Flutwellen ausgelöst. Tsunami-Wellen wurden nicht nur in Tonga, sondern auch in Neuseeland, Japan und Fidschi registriert. Auch Überschwemmungen in Santa Cruz im US-Staat Kalifornien wurden auf den Ausbruch zurückgeführt. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Sonntag, bislang gebe es keine offiziellen Berichte über Verletzte und Tote. Die USA und die Vereinten Nationen sagten Hilfe zu.
Durch den Vulkanausbruch sei Tonga in vulkanischen Staub gehüllt, die Kommunikationsverbindungen mit dem Inselreich im Südpazifik seien eingeschränkt, da ein Unterseekabel in Mitleidenschaft gezogen sei. Lokale Medien in Tonga berichteten über einen Ascheregen, die Überflutung von Häusern und die Unterbrechung von Telefon- und Stromverbindungen.
Ardern sagte, die Behörden arbeiteten daran, die Kommunikation schnellstmöglich wiederherzustellen. Im Moment erhalte man „von den äußeren Inseln (...) leider nicht viele Informationen“. Die Wasserversorgung von Tonga habe Priorität. Die neuseeländischen Verteidigungskräfte würden am Montag versuchen, einen Überwachungsflug zu starten. In knapp 20 Kilometern Höhe sei Asche gesichtet worden, die das Fliegen derzeit unsicher mache. Auch ein Marineschiff sei in Bereitschaft versetzt worden, um bei Bedarf zu helfen.
+++ 20.38 Uhr: Der Vulkanausbruch im Inselstaat Tonga hat einen Tsunami in Japan ausgelöst. Eine 1,2 Meter hohe Flutwelle sei am späten Samstagabend (15.01.2022) auf der abgelegenen Insel Amami Oshima im Süden des Landes verzeichnet worden, teilte der japanische Wetterdienst mit. An mehreren Orten entlang der Pazifikküste Japans seien zudem kleinere Flutwellen registriert worden.
Der Wetterdienst gab eine Warnung vor bis zu drei Meter hohen Wellen heraus. Der Fernsehsender NHK rief die Bewohner der betroffenen Küstengebiete in einer Sondersendung dazu auf, sich in höher gelegenen Gegenden in Sicherheit zu bringen.