Unternehmensgewinne heben Stimmung der Anleger
n-tv
Eine wegbrechende Nachfrage sorgt dafür, dass sich Chinas Wirtschaft noch immer nicht von den Folgen der Corona-Pandemie erholen kann. Der Rohstoffmarkt bangt deshalb um einen seiner größten Ölkonsumenten. Für Optimismus sorgen hingegen US-Firmenbilanzen.
US-Anleger haben den anrollenden Firmenbilanzen zuversichtlich entgegengeblickt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,2 Prozent höher bei 34.585,35 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,3 Prozent auf 4522,79 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 0,9 Prozent auf 14.244,95 Stellen. "Investoren stellen fest, dass die Wirtschaft wirklich widerstandsfähig war und die Unternehmensgewinne bislang ziemlich gut ausfallen", sagte Chris Zaccarelli, Investmentexperte bei Independent Advisor Alliance.
Die Berichtssaison zum zweiten Quartal nimmt weiter Fahrt auf, mit Tesla am Mittwoch und Bank of America , Morgan Stanley, Goldman Sachs und Netflix im Verlauf der Woche. Laut Refinitiv-Daten übertrafen 80 Prozent der 30 Unternehmen im S&P 500, die am Freitag Gewinne gemeldet hatten, die Erwartungen der Analysten.
Auf die Stimmung schlug hingegen, dass die Erholung der chinesischen Wirtschaft von der Corona-Pandemie im zweiten Quartal auch angesichts einer schwachen globalen Nachfrage erheblich an Schwung verloren hat. So wuchs das BIP von April bis Juni nur noch um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Das schürte an den Rohstoffmärkten Sorgen um die Nachfrage des global zweitgrößten Ölkonsumenten. Brent-Rohöl aus der Nordsee und US-Leichtöl WTI verbilligten sich jeweils um rund ein Prozent auf 79,09 Dollar beziehungsweise 74,72 Dollar je Barrel.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."