"Unsouveräner" BVB lernt einfach nicht schnell genug
n-tv
Interne Reibereien, ein unzufriedener Trainer, ein motzender Sportdirektor: Borussia Dortmund fehlt es an defensiver Stabilität und Torgefahr - und laut Sebastian Kehl an Lernfähigkeit. Der mühsame Pokal-Sieg in Hannover hat beim BVB die Wogen keineswegs geglättet.
Edin Terzic nickte fast unmerklich, als sein Trainerkollege Stefan Leitl den Finger in die weiterhin offene Wunde bei Borussia Dortmund legte. "Wir hatten Torchancen in einer Anzahl, die wir nicht erwartet hatten", sagte der Coach von Hannover 96 nach dem mühsamen 2:0 (1:0)-Pokalerfolg des Vize-Meisters beim Zweitliga-Fünften. Denn der schmucklose Arbeitssieg bestätigte Terzic nur in seiner Meinung, dass ihm mit seiner Mannschaft noch ein harter und steiniger Weg zu einer sportlichen Verfassung bevorsteht, mit der die Saisonziele bei den Westfalen auch wieder in Reichweite geraten könnten.
"Uns fehlte die Souveränität, wir müssen schnellere Lerneffekte erzielen", mahnte Sportdirektor Sebastian Kehl an, doch noch scheint der 39-Jährige bei seinen Schützlingen verbal nicht durchzudringen: "Wir haben viel gesprochen, und wir werden es weiter ansprechen. Trotzdem passieren immer wieder Dinge, die wir abstellen wollten." Dass es gegen die Niedersachsen trotzdem reichte, hatten die Gäste der fehlenden Cleverness der Platzherren vor dem Tor, aber noch weit mehr Schlussmann Gregor Kobel zu verdanken. Der Schweizer hielt sein Team gleich mehrfach mit spektakulären Reaktionen und Paraden in der Partie.
Zudem gärt es intern weiter. Die öffentliche Kritik von Mats Hummels am spieltaktischen Verhalten seiner Kollegen auf dem Platz kam und kommt in der Kabine erwartungsgemäß schlecht an. Daraus machte Emre Can am Sky-Mikrofon auch gar keinen Hehl. "Ich würde das lieber alles intern besprechen. Der Mats ist da anders, ich bin nicht der Typ dafür. Aber das muss jeder für sich wissen", sagte der Mittelfeldspieler eisig. Immerhin: An den von Hummels zuletzt eingeforderten Rückpässen, auch wenn diese keine Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken brächten, fehlte es in Hannover nicht.
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