UNO beklagt "extreme Brutalität" in Tigray
ZDF
Äthiopiens Region Tigray ist hart umkämpft, immer wieder gibt es Berichte über Massaker und Vergewaltigungen. Die UN beklagen brutale Gewalt.
Im Konflikt um die Region Tigray im Norden Äthiopiens sind nach einer Untersuchung der Vereinten Nationen schwere Menschenrechtsverletzungen begangen worden. Die meisten davon seien von Streitkräften Äthiopiens und Eritreas, das sich in den Konflikt eingemischt hat, verübt worden, sagte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, am Mittwoch in Genf.
In jüngster Zeit habe es aber vermehrt Berichte über Menschenrechtsverletzungen auch auf der Seite der Tigray-Unabhängigkeitsbewegung gegeben. "Bei einigen könnte es sich um Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln", sagte Bachelet. Es habe verstörende Hinweise auf ethnisch begründete Gewalt gegeben, aber nicht genügend Beweismaterial, um von einem Genozid zu sprechen, sagte sie.
Die Untersuchung fand gemeinsam mit der Menschenrechtskommission Äthiopiens statt. Das Team hatte dadurch Zugang zu großen Teilen der von der Regierung weitgehend abgeriegelten Region Tigray, aber nicht zu allen Teilen. Das Team dokumentierte Tötungen, Folter, sexuelle Gewalt, Gewalt gegen Flüchtlinge und die Vertreibung von Zivilisten.