
Unnötige Niederlage beim Meister für die Löwen Frankfurt
Frankfurter Rundschau
Hessischer Eishockey-Erstligist kann sich für einen couragierten Auftritt in München nicht belohnen und verliert beim Meister 2:5.
Wie dieser Besuch im Olympia-Eisstadion wohl zu Ende gegangen wäre, hätte Eugen Alanov den Querpass von Carter Rowney direkt in die freie Torecke geschoben und nicht mit etwas Verzögerung ans Außennetz? Jedenfalls wären die Frankfurter Löwen mit einem 3:2 gut 13 Minuten vor Schluss einem überraschenden Coup bei Meister EHC München noch näher gewesen, verdient, in einem starken Auswärtsspiel.
„Wir haben Chancen ohne Ende. Wenn wir die nutzen, würden wir vorne liegen. Ich habe eine Riesenchance, dann schepperts auf der anderen Seite“, haderte Alanov im kurzen Interview bei Magentasport, als die Partie noch lief, und als sie am frühen Sonntagabend zu Ende war, hatten die Frankfurter Außenseiter 2:5 (2:2, 0:0, 0:3) verloren – obwohl sie in vielen Belangen besser gewesen waren.
„Sehr zufrieden mit unserem Auftreten“ konnte Headcoach Matti Tiilikainen sein, indes: „Wir hatten die große Chance und haben nicht getroffen, dafür haben sie getroffen. So geht es gegen Spitzenteams.“ Bitter für die Seinen: Bei drei schweren Aufgaben binnen acht Tagen in Straubing (0:2), Mannheim (4:5) und nun München spielten sie ordentlich bis sehr gut, der Löwen-Lohn blieb jedoch aus. „Das ist frustrierend“, bekannte Tiilikainen, wusste aber auch: „Die Zahlen sehen nicht gut aus, aber die anderen Dinge sehen gut aus.“
Munter, mutig und wie selbstverständlich bestimmten die Löwen die Begegnung vor 3922 Zuschauern mit etwas holprig in die DEL-Runde gestarteten Münchner Meistern teilweise. Cameron Brace (8. Minute) schoss früh sein drittes Saisontor, im ersten Powerplay folgte das vierte (14.). Zum zweiten Einsatz kam am sechsten Spieltag wiederum der gute Goalie Marvin Cüpper, zwischendrin zum 1:1 von Konrad Abeltshauser (10.) überwunden. In einem unterhaltsamen ersten Drittel, zu dem noch eine überragende Münchner Konter-Kombination zum 2:2 durch Chris Desousa (19.) gehörte.
„Jetzt müssen wir das Momentum packen und weiter wachsen an der Aufgabe“, meinte Brace in der ersten Pause bei Magentasport. Die Löwen drängten fortan gar noch mehr, vergaben aber ihre Gelegenheiten – die beste Alanov. Ehe Trevor Parkes (49.), Nico Krämner (50.) und Yasin Ehliz (57.) die Partie plötzlich für glückliche Münchner entschieden. Was bleibt? „Wir müssen bescheiden bleiben, weiter arbeiten und dem Prozess vertrauen“, meinte Tiilikainen. Und vielleicht am Dienstag (16.30 Uhr) daheim gegen Schwenningen die Chancen besser nutzen.