Universum: Planet überlebt Tod seines Sterns – Was das für unser Sonnensystem bedeutet
Frankfurter Rundschau
Forschende finden einen Jupiter-ähnlichen Planeten, der um einen toten Stern kreist. Das Planetensystem erlaubt einen Blick in die Zukunft unseres Sonnensystems.
Hobart/Frankfurt – In fünf Milliarden Jahren wird unsere Sonne ihren Brennstoff verbraucht haben und sich zu einem roten Riesen aufblähen, um dann zu einem winzigen weißen Zwerg zusammenzufallen. Auch wenn es noch sehr lange dauert, bis die Sonne stirbt, ist es für die Forschung trotzdem äußerst spannend, einen Blick in die Zukunft des Sonnensystems werfen zu können. Das ist nun Forschenden um den Astronomen Joshua Blackman von der University of Tasmania in Australien gelungen. Sein Team hat mithilfe des W. M. Keck Observatory auf dem Berg Maunakea in Hawaii ein Planetensystem aufgespürt, das ein ähnliches Schicksal ereilt hat, wie es unserem Sonnensystem noch bevorsteht. Die Studie wurde im Fachjournal Nature publiziert.
Die Forschenden haben einen weißen Zwerg entdeckt, der etwa 60 Prozent der Masse unserer Sonne hat. Er wird von einem Planeten umkreist: einer Gaswelt, die etwa 40 Prozent mehr Masse hat als Jupiter. „Wir konnten ausschließen, dass es sich um einen Neutronenstern oder ein schwarzes Loch handelt. Das bedeutet, der Planet umkreist einen toten Stern, einen weißen Zwerg“, betont der Co-Autor der Studie, Jean-Philippe Beaulieu in einer Mitteilung des Keck-Observatoriums. Die Entdeckung ermögliche „einen Einblick, wie unser Sonnensystem nach dem katastrophalen Untergang unserer Sonne aussehen wird“, so Beaulieu weiter.
Eines war den Forschenden bereits vor ihrer Entdeckung klar: Planeten wie Merkur, Venus oder die Erde, die sich nah an der Sonne befinden, werden im Sterbeprozess der Sonne mit untergehen. Wenn die Sonne sich aufbläht, wird sie die sonnennächsten Planeten Merkur und Venus verschlingen und die Erde verbrennen.