Union will Ampel in Russland-Krise unterstützen
n-tv
Bei aller Kritik - etwa an der zurückhaltenden Waffenexport-Politik - hat der stellvertretende Chef der Unionsbundestagsfraktion lobende Worte für den Kurs der Bundesregierung in der Russland-Krise. CDU und CSU suchten den "Schulterschluss".
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johann David Wadephul, hat angesichts der Russland-Krise die Ampelkoalition gelobt. "In dieser Zeit suchen wir den Schulterschluss und unterstützen die Bundesregierung", sagt Wadephul im "ntv-Frühstart". Die Regierung mache "eine gute Figur". Es sei dringend notwendig gewesen und er sei Bundeskanzler Scholz dankbar dafür, die Pipeline Nord Stream 2 gestoppt zu haben.
Kritisch sieht Wadephul die Blockade der Bundesregierung, Waffen aus deutscher Produktion an die Ukraine zu liefern. "Das ist schwer nachvollziehbar", so der außen- und verteidigungspolitische Experte. "Ich finde vor allen Dingen falsch, dass wir verhindern, dass andere die Ukraine ausstatten. Das gilt ja für die Esten, die alte Artillerie-Waffen hatten liefern wollen. Das hätte Deutschland unterstützen sollen."
Wadepuhl ist als außen- und verteidigungspolitischer Experte oft in die Ukraine gereist und steht mit zahlreichen Menschen in Kiew in Kontakt. Die Stimmung vor Ort sei sehr gedrückt. "Alle stellen sich auf einen Krieg ein, sind im Krisenmodus, bevorraten sich, schauen, wo sie Unterschlupf finden können für den Fall, dass es Bombardierungen, Angriffe gibt. Etliche reden auch darüber, dass sie dann in die Wälder gehen wollen", so Wadephul. "Das sind Sachen, die wir uns gar nicht vorstellen können."