Union-Stars knöpfen sich eigenen Trainer vor
n-tv
Bei Nenad Bjelica knallen die Sicherungen durch. Im Angesicht der Niederlage beim FC Bayern leistet sich der Trainer von Union Berlin einen schweren Aussetzer und fasst Leroy Sané ins Gesicht. Er sieht Rot, eine lange Sperre droht. Seine Spieler sind nicht begeistert.
Fußball-Nationalspieler Robin Gosens von Union Berlin sieht die Tätlichkeit seines Coachs Nenad Bjelica kritisch. "Trainer und Spieler haben eine Vorbildfunktion. Emotionen sind okay, aber wenn es körperlich wird, geht das nicht", sagte Gosens nach dem 0:1 (0:0) von Union beim FC Bayern. Der Kroate hatte sich in der Schlussphase zu einer Handgreiflichkeit gegen Bayern-Star Leroy Sané hinreißen lassen. Beim Stand von 0:1 hatte der 52-Jährige dem Nationalspieler zweimal ins Gesicht gegriffen und ihn unsanft weggeschoben, als der den Ball holen wollte.
"Er weiß, dass ihm da vielleicht die Sicherungen durchgebrannt sind. Da darf er sich nicht hinreißen lassen", sagte auch Union-Profi Kevin Vogt zum Aufreger um seinen Trainer. Bjelica entschuldigte sich nach der Partie - allerdings ausdrücklich nicht bei "Gegner" Sané. "Es ist nicht zu tolerieren, was ich da gemacht habe, ich muss mich nur bei meiner Mannschaft entschuldigen", sagte Bjelica nach dem Spiel bei Sky, "nicht bei Sané: Er kommt in die Coaching Zone, um mich zu provozieren." "Es ist schwer, ihn da zu verteidigen. Ich möchte auch kein Öl mehr ins Feuer gießen. Aber: nicht gut", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel zur viel diskutierten Szene.
Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte dem Union-Coach in der 74. Spielminute direkt die Rote Karte, Bjelica musste den Rest der Partie von der Tribüne aus verfolgen. Ihm droht nun eine Sperre. "Ich werde die Mannschaft bis Sonntag vorbereiten, und dann werden wir sehen, wie es beim Spiel ist." Wie lange er gesperrt werde, könne er nicht einschätzen, sagte Bjelica. Beim Spiel gegen Darmstadt am Sonntag fehlt er jedenfalls.