Uni Magdeburg startet dualen Studiengang für Lehramt
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In Sachsen-Anhalt fehlen schon jetzt rund 1000 Lehrer. Mit Headhuntern oder Seiteneinsteigern versucht die Politik gegenzusteuern. Jetzt hat sie sich etwas Neues einfallen lassen.
Magdeburg (dpa/sa) - Um Lehramtsstudenten schon während ihres Studiums früher in die Schulen zu bekommen, startet die Universität Magdeburg ein Modellprojekt. Ab dem kommenden Wintersemester werde es für 30 Studierende ein praxisintegriertes Studium für Lehrer an Sekundarschulen geben, teilte das Wissenschaftsministerium am Mittwoch mit. "Wir beschreiten mit der Einführung dieses Modells in der universitären Lehramtsausbildung einen neuen Weg", erklärte Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Dieser sei an duale Studiengänge angelehnt. Ziel sei es, Lehramtsstudierende schneller an den Berufsalltag in der Schule heranzuführen.
Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums richtet sich der Modellversuch an Studierende mit den Fächerkombinationen Deutsch mit Ethik, Chemie oder Technik sowie Mathematik mit Chemie, Physik oder Technik. Ab dem dritten Semester sollen die Studierenden bereits im Bachelorstudium einen Tag pro Woche an ihrer jeweiligen Einsatzschule hospitieren und erste Erfahrungen vor der Klasse sammeln. Das Masterstudium werde mit dem Referendariat verzahnt, dabei solle zwei Tage pro Woche an den Schulen unterrichtet werden. Durch die Zahlung einer Ausbildungsvergütung solle zudem die Attraktivität des Studiums gesteigert werden.
"Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis erhalten unsere angehenden Lehrkräfte eine stärker praxisorientierte Ausbildung, die sie optimal auf ihren Berufsalltag vorbereitet", erklärte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU). Es handele sich in dieser Form um ein bisher bundesweit einmaliges Studienangebot.