Uni Kassel wird 50: Vom Gegenmodell zum Innovationsmotor
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Kassel (dpa/lhe) - Hessens nördlichste Hochschule, die Universität Kassel, feiert an diesem Freitag mit einem Festakt ihr 50-jähriges Bestehen. Am 25. Oktober 1971 offiziell gegründet, nahm die damalige Gesamthochschule Kassel (GhK) einen Tag später den Lehrbetrieb auf. Mit viel linkem Reformeifer galt die GhK in ihrer Gründungsphase als Gegenmodell zu den Traditionsuniversitäten. Hochschulzugang auch ohne Abitur, neuartige Studiengänge mit viel Praxisbezug, Studieren über Fächergrenzen hinweg und viel Eigenständigkeit der Lehrstühle - so lauteten die Ansätze damals, von denen heute viele Standard sind.
2900 Studenten nahmen 1971 ihr Studium in der documenta-Stadt auf. Damals waren für den Endausbau der GhK bis 1990 rund 10.000 Studienplätze vorgesehen. 50 Jahre später hat die Universität, die sich seit 2002 auch so nennt, rund 24.000 Studierende, davon mehr als 13 Prozent internationale Studierende. Sie können zwischen 154 verschiedenen Studiengängen wählen, darunter 47 Bachelor-, 60 Master- und 44 Lehramts- sowie drei künstlerische Studiengänge. Die Hochschule zählt mit gut 3300 Beschäftigten zu den 20 größten Arbeitgebern in der Region.
Mit dem Wachstum der Fachbereiche und Studiengänge und den steigenden Studierendenzahlen in den vergangenen fünf Jahrzehnten nahm auch der Raumbedarf zu. Besonders nachdem die Hochschule im Jahr 2010 erstmals 20.000 Studierende zählte, wurde sie stark erweitert. Das neue Studierendenhaus, das Gründerzentrum Science Park, das Hörsaal- und Campus Center sowie die Erweiterung der Zentralmensa sind nur einige der Bauprojekte, die seither umgesetzt wurden. Insgesamt sind nach Angaben der Uni für die nahe Zukunft knapp 50 zusätzliche Professuren zu den rund 300 bestehenden geplant.