Uni-Fakultät nach Amoklauf „im Schockmodus“ – Hörsaal bleibt zu
Die Welt
Ein 18-jähriger Student tötet eine Kommilitonin im Hörsaal und verletzt drei weitere Menschen. An der Heidelberger Universität stehen Dozenten und Studenten nun vor der Frage, wie es nach dem Amoklauf weitergehen kann.
Nach dem Amoklauf in einem Hörsaal der Universität Heidelberg setzt die betroffene Fakultät ihre Präsenzveranstaltungen für Studenten im ersten Semester vorerst aus. Dies gelte zunächst bis zur geplanten zentralen Trauerfeier am Montag, sagte der Dekan der Fakultät für Biowissenschaften, Jochen Wittbrodt, der Nachrichtenagentur dpa. „Ich würde mir als Dozent auch sehr komisch dabei vorkommen, wenn ich jetzt in einen geschlossenen Hörsaal gehen müsste.“ In höheren Semestern seien bei Lehrveranstaltungen Schweigeminuten und Zeiten zum Austausch geplant.
Am Montag hatte ein 18-jähriger Student der Fakultät während eines Tutoriums vor allem für Erstsemester in einem Hörsaal eine 19- und eine 20-jährige Frau sowie einen 20-jährigen Mann mit Schüssen leicht verletzt. Eine 23-jährige Studentin starb später an den Folgen eines Kopfschusses. Der mutmaßliche Schütze tötete sich nach der Tat selbst. Das Gebäude mit dem Hörsaal, in dem die Schüsse fielen, bleibe vorerst geschlossen, sagte Fakultätsvorstand Wittbrodt.