
Ungeimpft und infiziert: Politikerin aus Alaska sorgt für Wirbel in New York
Frankfurter Rundschau
Die republikanische Politikerin Sarah Palin ist Berichten zufolge positiv auf Corona getestet worden. Dennoch besuchte sie mehrfach ein Restaurant in New York.
New York - Zum zweiten Mal in einer Woche hat die prominente Republikanerin und Trump-Unterstützerin Sarah Palin mit einem Restaurantbesuch im New Yorker Stadtteil Manhattan für Wirbel gesorgt. Die ungeimpfte ehemalige Gouverneurin des US-Bundesstaats Alaska war zunächst am Samstag (22.01.2022) verbotenerweise im Innenbereichs des Restaurants in der Upper East Side aufgefallen. In New York gilt seit dem 27. Dezember letzten Jahres die Regel, dass nur vollständig Geimpften der Zutritt zur Innengastronomie erlaubt ist.
Nachdem das Restaurant bereits wegen Palins erstem Besuch in die Schlagzeilen geraten war, fiel die ehemalige Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin am Mittwoch (26.01.2022) erneut als Gast des italienischen Lokals auf - diesmal im Außenbereich. Besonders brisant allerdings: Die 57-Jährige war wohl in der Zwischenzeit positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das berichtet unter anderem die Washington Post.
Palin hatte sich eigenen Angaben zufolge bereits im März 2021 mit dem Coronavirus infiziert und damals über „bizarre Symptome“ geklagt, wie die Zeitung berichtete. Dennoch hatte sie danach öffentlich zu Protokoll gegeben, sich „nur über meine Leiche“ gegen Corona impfen zu lassen. Anfang der Woche war ihre aktuelle Infektion öffentlich bekannt geworden, weil aus diesem Grund der Beginn eines Prozesses gegen die New York Times verschoben werden musste, die Palin wegen Verleumdung angezeigt hatte. Der Richter hatte zu Protokoll gegeben, am Sonntag über den positiven Corona-Test informiert worden zu sein.
Die Zeitung hatte 2017 einen Leitartikel veröffentlicht, der eine Wahlkampagne Palins aus dem Jahr 2011 mit einem bewaffneten Angriff im US-Bundesstaat Arizona in Verbindung gebracht hatte, bei dem sechs Menschen getötet und zwölf verletzt wurden. Dagegen will Palin, nach überstandener Corona-Infektion, vor Gericht vorgehen. Der Prozess beginnt nun nach Informationen der New York Times voraussichtlich am 3. Februar.
In der Zwischenzeit erfährt die ehemalige Gouverneurin wegen ihrer Weigerung sich in Isolation zu begeben eine Menge Gegenwind. Ein Sprecher des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams hatte diese Woche eine Stellungnahme abgegeben und Palin dazu aufgerufen „die Regeln zu befolgen, wie alle anderen auch“. Ein Sprecher der Stadtverwaltung riet Menschen, die in den vergangenen Tagen mit Palin in Kontakt gewesen seien, sich testen zu lassen.