Ungarns Trainer hisst vor DFB-Duell die weiße Fahne
n-tv
Während auch die Schweizer direkt eine EM-Euphorie entfachen, präsentiert sich Ungarn bei der 1:3-Pleite gegen die Eidgenossen erschreckend schwach. Für das Spiel gegen Deutschland malt der Trainer der Magyaren ziemlich schwarz.
Noch keine Stunde war am Samstagnachmittag in Köln gespielt, da passierte dem ungarischen Spielmacher Dominik Szoboszlai gegen die Schweizer etwas sehr Amateurhaftes. Eine einfache Ballannahme, für den Profi des FC Liverpool sonst so selbstverständlich wie das Ein- und Ausatmen, misslang. Der Ball gehorchte Szoboszlai nicht, rutschte dem technische besten Ungarn durch die Beine ins Toraus und ließ den 23-Jährigen verzweifeln. Eine Szene mit Symbolcharakter. Gaben die Schweizer das Spielgerät einmal her, wussten die Magyaren nichts damit anzufangen.
Und doch hätte das Duell der deutschen Gruppengegner noch eine Wende nehmen können. Weil die Schweizer in den Verwaltungsmodus geschaltet hatten und sich dabei selbst ein wenig einschläferten, kam Szoboszlai noch einmal zum Zug. Rund zehn Minuten nach seinem Stockfehler flankte er die Murmel butterweich in den Strafraum der "Nati", Barnabás Vargas musste seinen Scheitel nur noch leicht nach vorne bewegen, um Torwart Yann Sommer zu überwinden. Ungarn 1, Schweiz 2. Ein zuvor völlig einseitiges Spiel war wie aus dem Nichts wieder offen - und plötzlich war Stimmung in der Bude.
Die ungarischen Fans, zuvor von "Hopp-Schwyz"-Rufen und Kuhglocken über weite Strecken in die Defensive getrieben, machten Alarm. Ein paar Minuten schien es, als müsse sich die Schweiz auf eine heiße Schlussphase einstellen. Aber eben nur ein paar Minuten. In dieser viertelstündigen Zeitspanne wog das zweite Spiel in Gruppe A hin und her. Dann stellten die Ungarn das Angreifen wieder ein, der Schweizer Ballverteiler Granit Xhaka kommandierte die Eidgenossen zurück in die Hälfte des Gegners.