Unfälle mit Rettungswagen: Anzahl überschaubar
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Einsatzfahrten mit Rettungswagen können lebensrettend sein, aber auch zu gefährlichen Situationen führen. Eine Umfrage bei Rettungsdiensten zeigt, dass es aber nur selten zu schweren Unfällen mit Rettungswagen kommt.
Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe) - Wenn ein Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs ist, zählt jede Minute und alle Verkehrsteilnehmenden müssen Platz machen. Das kann zu brenzligen Situationen und auch Unfällen führen. In Frankfurt etwa kam kürzlich eine 62-jährige Frau ums Leben, als das Auto, in dem sie saß, und ein Rettungswagen auf einer Kreuzung zusammenstießen. Der 66 Jahre alte Fahrer des Pkw und ein zweijähriges Kind in dem Auto wurden leicht verletzt. Laut Polizei war das Einsatzfahrzeug mit Sondersignalen unterwegs.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurden im Jahr 2022 bundesweit sechs Menschen bei Unfällen unter Beteiligung von Rettungswagen beziehungsweise Notarztwagen getötet. Dabei sei unbekannt, ob das Fahrzeug unter optischem und/oder akustischem Signal gefahren sei. Wie oft Rettungswagen in Unfälle verwickelt sind, wird statistisch nicht erfasst. Eine Umfrage unter Rettungsdiensten in Hessen deutet darauf hin, dass es gemessen an der hohen Anzahl an Einsatzfahrten nur selten zu schweren Unfällen kommt.
637.509 Einsätze fuhr etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Hessen im Jahr 2022 nach Angaben des stellvertretenden Geschäftsführers des Landesverbands, Jens Dapper. Zahlen für 2023 lagen demnach noch nicht vor. "Unter Sondersignal fahren die Einsatzkräfte je nach Region in Hessen zwischen 55 und 70 Prozent der gesamten Fahrten", erläuterte er. Eine konkrete Statistik zu Unfällen mit Einsatzwagen führe das DRK nicht. Die Anzahl sei nach Rückmeldungen aus den jeweiligen DRK-Rettungsdiensten aber überschaubar. Meist seien es eher Bagatellschäden wie etwa abgefahrene Spiegel.