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Und dann ergreift der Vater der Getöteten das Wort
Die Welt
Auch sechs Wochen nach der tödlichen Messerattacke kommt Illerkirchberg nicht zur Ruhe. Bei einem „Bürgerdialog“ verspricht die Verwaltung ein offenes Ohr für Sorgen – doch die Antworten bleiben unbefriedigend. Einen besonderen Auftritt hat der Vater des Opfers.
Am Montag wäre Ece S. 15 Jahre alt geworden. Zwei Tage danach steht der Vater des Mädchens, das am 5. Dezember in Illerkirchberg bei Ulm auf dem Schulweg von einem eritreischen Flüchtling erstochen worden war, mit einem Mikrofon in der Hand vor 350 Menschen. Der Mann hält nur mühsam die Tränen zurück, als er sagt, seine Frau lasse sich entschuldigen, es gehe ihr nicht gut. Aber sie beide hätten ein wichtiges Anliegen, das er auch seiner beiden anderen Kinder wegen gern loswerden würde.
Die Verwaltung von Illerkirchberg hat zum „Bürgerdialog“ in die Gemeindehalle geladen. Die Einwohner sollen sich sechs Wochen nach der Bluttat ihre Sorgen und Ängste von der Seele reden können. Noch immer sitzt der Schock tief, der Ort im Süden von Ulm ist weit davon entfernt, in den Alltag zurückzufinden.