
Unbesiegt zur Meisterschaft: Bayer Leverkusen entthront den FC Bayern
n-tv
Nie wieder "Vizekusen": Bayer Leverkusen ist zum ersten Mal Deutscher Fußball-Meister - und besiegt damit ein Trauma. In einer herausragenden Saison zaubert Trainer Xabi Alonso ein bisher unbesiegbares Orchester mit spezieller Gewinner-Melodie aufs Feld. Doch die Werkself hat noch nicht genug.
Die Vorlagen des FC Bayern und des VfB Stuttgart waren nur ein Akt der Höflichkeit. Durch die Siege der letzten beiden Titel-"Konkurrenten" in der Bundesliga gegen den 1. FC Köln (2:0) und Eintracht Frankfurt (3:0) um die Deutsche Fußball-Meisterschaft am Samstag war es Bayer 04 Leverkusen möglich, den Premieren-Triumph auf aktive und schönste Weise einzufahren. In rotschwarzer Dienstkleidung statt in chilligen Couchklamotten. Mit einem rauschhaften Festakt vor eigenem Publikum gegen Werder Bremen, eingeleitet von einem rotschwarzen Pyro-Spalier des Mannschaftsbusses bei der Fahrt zum Stadion. Der 5:0-Erfolg gegen die chancenlosen Gäste, die Ende Januar den FC Bayern in der Münchner Allianz Arena blamiert hatten, presste noch einmal eindrucksvoll in 90 Minuten alle Gründe, warum die Mannschaft von Xabi Alonso völlig verdient Deutscher Meister ist.
Nichts und niemand war mehr zu halten gewesen, als Schiedsrichter Harm Osmers um 19.20 Uhr pünktlich abgepfiffen hatte. Warum den Ausbruch der Emotionen noch künstlich im Wartestand zu verlängern? Zu klar waren die Dinge in der stimmungsvollen BayArena gewesen, in der sich die Fans spätestens nach dem durch Granit Xhaka in der 60. Minute in Ekstase sangen, zuvor hatte Victor Boniface per Elfmeter getroffen (25.), später legte Florian Wirtz (68.) noch dreimal (83./90.) nach.
Die Fans fluteten den Rasen. Mittendrin ihre neuen Helden: Florian Wirtz, der kleine Magier, der das Spiel der Bayer-Elf auf ein neues Niveau gehoben hatte. Xhaka und Robert Andrich, die beiden Mentalitätsmonster aus dem Zentrum. Oder Abwehrchef Jonathan Tah, der mit 16 Jahren als bester Nachwuchsfußballer Deutschlands ausgezeichnet wurde und nun im Alter von 28 Jahren endlich so stark und konstant spielt, wie man es schon lange von ihm erwartet hatte.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.