UN: Russische Söldner in Zentralafrikanischer Republik an Gewaltexzessen beteiligt
DW
Offiziell sollen die "Militärberater" die Armee des bitterarmen afrikanischen Bürgerkriegslandes aufpäppeln. Tatsächlich aber sind die Russen bei Tötungen und Plünderungen an vorderster Front dabei.
Russische Einsatzkräfte sind nach Einschätzung von UN-Experten für schwere Menschenrechtsverletzungen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) verantwortlich. Zu den Taten, die Regierungstruppen zusammen mit den offiziell als "Militärberater" operierenden russischen Kräften begangen hätten, zählten "Fälle von exzessiver Gewaltanwendung, wahllose Tötungen, die Besetzung und Plünderungen von Schulen in großem Umfang sowie auch von humanitären Organisationen". Das geht aus einem internen Bericht an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hervor. Seit einer Rebellion 2013 hat das Bürgerkriegsland keine Stabilität gefunden. Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen und Truppen der Regierung haben in der Zentralafrikanischen Republik im Frühjahr mehr als 180.000 Menschen in die Flucht getrieben. Die ZAR - eine ehemalige französische Kolonie mit rund 4,7 Millionen Einwohnern - gilt trotz reicher Mineralienvorkommen als eines der ärmsten Länder der Welt. Beim Index für menschliche Entwicklung des Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) belegt sie - knapp vor Niger - den vorletzten von 189 Plätzen. Auch die Wiederwahl von Präsident Faustin-Archange Touadéra Ende 2020 löste neue Gewalt aus. Erst vor einer Woche bildete Touadéra eine neue Regierung, nachdem Premierminister Faustin Ngrébada zurückgetreten war.More Related News