
UN: Immer mehr zivile Opfer in Afghanistan
DW
In Afghanistan steigt die Zahl der Opfer der Bevölkerung bei Kämpfen zwischen Armee und Taliban auf Höchstwerte. Fast 2400 Zivilisten sind laut UN im Mai und Juni verletzt oder getötet worden.
Dies sei die höchste je erfasste Zahl ziviler Opfer für diese zwei Monate seit dem Beginn der Zählungen im Jahr 2009, heißt es in einem Bericht der Vereinten Nationen. Im gesamten ersten Halbjahr kletterte die Zahl der zivilen Opfer auf 1659 Getötete und 3524 Verletzte. Das entspricht einem Zuwachs von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte die UN-Mission in Afghanistan, UNAMA, mit. Das ist zugleich vergleichbar mit den Rekordjahren 2016 bis 2018. Damals verzeichneten die Vereinten Nationen in dieser Zeitspanne ebenfalls jeweils mehr als 5000 Opfer. Im ersten Halbjahr 2021 waren fast die Hälfte der getöteten oder verletzten Zivilisten Frauen und Kinder. Die Zivilisten kamen dem Bericht zufolge vor allem durch Sprengsätze, bei Bodengefechten und durch gezielte Tötungen ums Leben. Für 40 Prozent der Opfer seien die Taliban verantwortlich, für etwa 25 Prozent die Sicherheitskräfte der Regierung.More Related News