
UN: Hinrichtung in Alabama könnte "Folter gleichkommen"
n-tv
Erstmals in der Geschichte des Landes wird im US-Bundesstaat Alabama ein Verurteilter mit Stickstoffgas hingerichtet. Die Methode ist stark umstritten, Kritiker fürchten mögliche Schmerzen bei dem Todeskandidaten. Auch die EU sowie die Vereinten Nationen verurteilen das US-Vorgehen scharf.
Die EU und die Vereinten Nationen haben die erste Hinrichtung in den USA unter dem Einsatz von Stickstoffgas verurteilt. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk erklärte, die neuartige und unerprobte Methode des Erstickens durch Stickstoffgas könne womöglich "Folter oder einer grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung gleichkommen". Ein EU-Sprecher sagte, nach Einschätzung von Experten handele es sich um eine "besonders grausame" Methode.
Im US-Bundesstaat Alabama war am Donnerstagband erstmals in der US-Geschichte ein zum Tode verurteilter Häftling mit Stickstoffgas hingerichtet worden. Der wegen Mordes verurteilte Kenneth Smith wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft um 20.25 Uhr Ortszeit für tot erklärt, 29 Minuten nach Beginn der Hinrichtung.
Bei der sogenannten Stickstoff-Hypoxie wird dem Häftling über eine Gesichtsmaske reiner Stickstoff zugeführt, wodurch er keinen Sauerstoff einatmen kann und stirbt. Alabama ist einer von drei US-Bundesstaaten, die eine Hinrichtung mit Stickstoffgas erlauben. Bislang war diese Methode in den USA aber noch nie angewandt worden.
