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UN: Flaschenwasser untergräbt Nachhaltigkeitsziele
n-tv
Hersteller von abgefülltem Wasser erzielen in den vergangenen Jahren Rekordeinnahmen. Doch das Wasser in Flaschen kann in Regionen, in denen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, zu sozialer Ungerechtigkeit führen. Zudem werden große Mengen an Plastikmüll produziert.
Das wachsende Geschäft mit abgefülltem Trinkwasser untergräbt einem neuen Bericht der Vereinten Nationen zufolge die Nachhaltigkeitsziele zum Zugang zu Wasser für alle Menschen. Der Industriezweig sei "strategisch nicht auf das Ziel ausgerichtet, universell Wasser bereitzustellen", teilte das in Kanada ansässige UN-Institut für Wasser, Umwelt und Gesundheit mit.
Ein Ausbau des Flaschenwasser-Angebots könne vor allem in schlecht entwickelten Ländern dazu führen, dass der allgemeine Zugang zu sauberem Wasser nicht ausreichend ausgebaut wird, während die Produzenten des Flaschenwassers Geld machten. Allein von 2010 bis 2020 sei das Geschäftsvolumen um 73 Prozent gewachsen - dieser Trend werde sich Prognosen zufolge fortsetzen.
"Dies weist auf einen globalen Fall extremer sozialer Ungerechtigkeit hin, bei dem Milliarden von Menschen weltweit keinen Zugang zu zuverlässigen Wasserdiensten haben, während andere Wasserluxus genießen", hieß es in einer Mitteilung. Während abgefülltes Wasser in den Industrieländern als gesünder und geschmackvoller gelte und damit eher ein Luxusprodukt sei, werde der Verkauf von Trinkwasser in Flaschen in ärmeren Ländern durch die mangelhafte öffentliche Wasserversorgung vorangetrieben. Für diese Probleme seien oft mangelnde Investitionen und Korruption verantwortlich.