Umstrittene Corona-Studie veröffentlicht Ergebnisse: Warum sich einige Menschen anstecken und andere nicht
Frankfurter Rundschau
In einer umstrittenen Corona-Studie wurden Personen absichtlich mit Corona in Kontakt gebracht. Einige infizierten sich, andere jedoch nicht.
Frankfurt – Seit dem Beginn der Corona-Pandemie wird mit umfangreichen Maßnahmen versucht, die Zahl der Personen, die sich mit dem Virus infizieren, möglichst gering zu halten. In einer umstrittenen Studie aus Großbritannien haben Forschende genau das Gegenteil gemacht. Mehrere Freiwillige wurden absichtlich mit dem Coronavirus in Kontakt gebracht.
Bewegt hat die Forschenden des Imperial College London dabei vor allem eine Frage: Warum einige Personen sich mit Corona infizieren und andere nicht. Denn das Risiko einer Covid-Erkrankung scheint nicht bei allen Menschen gleich hoch zu sein.
Nun liegen erste ungeprüfte Ergebnisse des Imperial College London vor. Für die Studie wurden 36 Personen zwischen 18 und 29 Jahren in Kontakt mit dem Virus gebracht. Alle Personen waren nicht geimpft und hatten keine Anzeichen einer früheren Corona-Infektion. Zwei Personen wurden im Anschluss von der Studie ausgeschlossen, weil sich herausstellte, dass sie sich bereits vor dem Beginn der Studie infiziert hatten.
Von den 34 Proband:innen infizierten sich insgesamt 18 Personen, 16 von ihnen hatten leichte bis mittelschwere Corona-Symptome. Diese setzten etwa zwei bis vier Tage nach der Infektion ein. Lebensfähige Viren konnten im Durchschnitt bis zu 10 Tage nach der Inokulation aus der Nase gewonnen werden, heißt es in der Studie. Die Studienteilnehmer:innen wurden nach Beginn des Experiments für 14 Tage im Royal Free Hospital in London isoliert und dort medizinisch überwacht, berichtet der Spiegel. In diesem Zeitraum wurden die Personen regelmäßig auf Corona getestet.
Von den 18 Personen, die sich mit Corona infizierten, entwickelten die meisten leichte bis mittelschwere Symptome. Einen schweren Verlauf gab es nicht. Zwölf der Proband:innen berichteten über eine Beeinträchtigung ihres Geruchssinns. Die Beschwerden verschwanden bei sieben Personen innerhalb von 180 Tagen wieder, vereinzelt blieben sie länger bestehen.