
Umfrage zur Corona-Impfpflicht mit überraschendem Ergebnis
Frankfurter Rundschau
Eine Impfpflicht wird im Kampf gegen Corona kontrovers diskutiert. Eine neue Umfrage kommt zu einem überraschenden Ergebnis.
Frankfurt – Aufgrund der drastisch steigenden Corona-Fallzahlen in Deutschland* wird aktuell über verschiedene Maßnahmen diskutiert, um der Pandemie entgegenzuwirken. Neben einer ausgeweiteten 2G-Regel und der Wiedereinführung der kostenlosen Bürgertests steht dabei auch eine Impfpflicht im Raum. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse Agentur (dpa) hat die Stimmung in Deutschland zu dem kontroversen Thema eingefangen. Das Ergebnis: Viele Deutsche sind für ein schärferes Vorgehen als die meisten Politiker und Politikerinnen.
Erst vor Kurzem sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder* im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung, dass der Deutsche Ethikrat Vorschläge machen soll, „ob und für welche Gruppen eine Impfpflicht denkbar wäre“. Wenn von Personengruppen gesprochen wird, für die eine verpflichtende Immunisierung denkbar wäre, sind meistens Pflegekräfte und Lehrende gemeint. Auch die Vorsitzende des Bundeselternrates forderte eine Impfpflicht für Lehrkräfte*, die „bundeseinheitlich gesetzlich festgeschrieben“ wird. Ein solcher Ansatz findet auch in der jüngsten Umfrage viel Anklang.
Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) gaben an, mindestens eine Corona*-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen zu befürworten. 44 Prozent davon sprachen sich sogar dafür aus, alle Menschen zur Immunisierung gegen das Coronavirus zu verpflichten. Nur 27 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen gaben an, dass sie generell gegen eine Impfpflicht sind.