Umfrage belebt Debatte um Betreuungsquote in Kitas
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage des Wohlfahrtsverbandes "Der Paritätische" zur Situation in Kitas hat auch die Diskussion um die Kinderbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern neu angefacht. Wie der NDR am Dienstag unter Berufung auf die nicht repräsentative Erhebung mitteilte, gaben etwa vier von fünf befragten Kita-Beschäftigten im Nordosten an, dass den Bedürfnissen der Kinder mit dem aktuellen Personalschlüssel nicht entsprochen werden könne. Derzeit ist eine Kita-Fachkraft für 15 Mädchen und Jungen zuständig. Die Befragten beklagten zudem die hohe Zahl an Überstunden und mangelnde Zeit zur Anleitung angehender Erzieher und Erzieherinnen.
Die auch für Kitas zuständige Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) räumte Handlungsbedarf ein, verwies zugleich aber auf besondere Herausforderungen. Mecklenburg-Vorpommern habe mit mehr als 95 Prozent die bundesweit höchste Betreuungsquote für Drei- bis Sechsjährige und die längsten Öffnungszeiten in Kitas. "Nun gilt es, in die Qualität zu investierten; das heißt: wir müssen vom Land der besten Öffnungszeiten und der besten Betreuungsquote zum Land der noch besseren Arbeits- und Ausbildungsbedingungen werden", erklärte die Ministerin.
Dafür plane die Landesregierung Veränderungen beim Personalschlüssel und eine Fachkräfteoffensive mit verbesserter pädagogischer Anleitung der Auszubildenden. Laut Oldenburg weist Mecklenburg-Vorpommern mit 93 Prozent die höchste Quote aller Bundesländer an ausgebildetem Fachpersonal im Erzieherberuf auf. In Hessen etwa liege die Quote bei 68, in Hamburg bei gerade 58 Prozent.
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Anne Shepley forderte rasche Veränderungen, um die Belastungen der Erzieherinnen zu verringern. "Mehr als drei Viertel der Beschäftigten leisten regelmäßig Überstunden, um das abzufangen, was die Rahmenbedingungen nicht hergeben", sagte sie unter Hinweis auf die Umfrage. Das gehe auf Dauer nicht nur zu Lasten der Mitarbeiter, sondern auch zu Lasten der Kinder. "Unsere Erzieherinnen und Erzieher arbeiten schon lange am Limit und doch hat die Landesregierung bis jetzt kein schlüssiges Konzept zur Verbesserung der Situation vorgelegt", kritisierte die Oppositionspolitikerin. Statt Ankündigungen und Versprechungen seien von der Landesregierung endlich Taten gefordert.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.