Ullrich über Vergangenheit - „Wie ein Eiterpickel, den man ausdrücken muss“
Die Welt
Jan Ullrich wird umfassend auspacken. Über sein Achterbahn-Leben, Doping, seine Sucht-Eskapaden. So kündigt er es an. Er sieht die Doku bei Amazon als Vergangenheitsbewältigung - und beschreibt die Dreharbeiten wie eine Psychotherapie.
Jan Ullrich hat eine umfassende Aufarbeitung seiner Vergangenheit noch einmal bekräftigt. „Es ist wie ein Eiterpickel, den man ausdrücken muss, und dann geht es erst besser“, sagte der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger im Podcast „Alle Wege führen nach Ruhm“. Über den nach seiner Karriere durch zahlreiche Eskapaden auffällig gewordenen 48-Jährigen dreht der Streamingdienst „Amazon Prime Video“ gerade eine vierteilige Dokumentation, die im kommenden Jahr veröffentlicht werden soll.
Darin will Ullrich offenbar auch über Doping reden: „Da ist natürlich Ehrlichkeit und diese ganzen Sachen, wie es wirklich war. Dass man da wirklich auch die Hose runterlässt.“ Der Gang in die Öffentlichkeit soll vorwiegend ihm selbst bei der Vergangenheitsbewältigung helfen. „Ich hätte mir das vor zwei Jahren nicht vorstellen können, dass ich das mache. Aber mein Umfeld hat mich motiviert und gesagt: Mit Deiner Art von Verarbeitung hast Du es eben nicht geschafft und bist abgedriftet in Alkohol und Drogen. Das war der falsche Weg. Versuch's doch mal so. Natürlich habe ich schlaflose Nächte“, sagte Ullrich.