UKSH: Einigung über Grundzüge zur Krankenhausreform positiv
n-tv
Kiel (dpa/lno) - Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat die Einigung von Bund und Ländern über die Grundzüge der Krankenhausreform positiv aufgenommen. Leistungsgruppen, Vorhaltefinanzierung und Versorgungslevel sowie die überregionale Koordination durch Universitätskliniken seien die zentralen Bausteine der Reform. Sie würden maßgeblich dazu beitragen, die Qualität der Patientenversorgung in Schleswig-Holstein zu verbessern, teilte der Vorstandschef des UKSH, Jens Scholz, am Dienstag mit.
"Mit der Einigung zur Krankenhausreform ist der Weg frei für eine Versorgung, die sich den aktuellen Herausforderungen stellt und eine bessere Medizin für alle Patientinnen und Patienten ermöglicht", so der Professor. Wichtig sei jetzt, die Eckpunkte konsequent gesetzlich zu verankern und umzusetzen, damit Versorgungsangebote auf personell und technisch adäquat ausgestattete Kliniken konzentriert werden.
Das UKSH begrüßte auch die Initiative des Bundes zur Einteilung von Krankenhäusern nach Versorgungsleveln. Das werde zu mehr Transparenz und Orientierung führen.
Schleswig-Holstein hatte sich bei der am Montag vereinbarten Neuaufstellung der Kliniken in Deutschland als einziges Bundesland enthalten. Bayern sagte Nein zu den Grundzügen, alle anderen Bundesländer stimmten zu. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) begründete die Enthaltung mit offenen Fragen und wurde dafür in Kiel scharf kritisiert. Ex-Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) sprach am Dienstag von einer krassen Fehlentscheidung. Von der Decken fehle die notwendige politische Erfahrung. In Schleswig-Holstein werde es nach der Reform in den nächsten zehn Jahren weniger vollstationäre Kliniken geben, die Versorgungsqualität aber steigen, äußerte sich Garg überzeugt.