Ukrainischer Skeletonpilot setzt Zeichen
ZDF
Der ukrainische Skeleton-Pilot Heraskewitsch hat bei den Olympischen Winterspielen mit einem Schild für Frieden in seiner Heimat protestiert.
Nach seinem dritten Skeleton-Lauf am Freitag zeigte der Ukrainer Wladislaw Heraskewitsch im Zielbereich des Eiskanals von Yanqing einen selbst gebastelten Zettel in den Landesfarben der Ukraine mit der Aufschrift "No War in Ukraine" ("Kein Krieg in der Ukraine") in die Kameras.
Er hoffe, dass "das IOC in dieser Sache meiner Meinung ist", denn auch die olympische Bewegung stehe "für Frieden und Einigkeit und nicht für Krieg", sagte Heraskewitsch.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC), das unter Regel 50.2 seiner Charta politische Äußerungen bei der Eröffnungs- und Schlussfeier, während der Siegerehrungen und des Wettkampfs sowie im Olympischen Dorf verbietet, reagierte schnell. "Wir haben mit dem Athleten gesprochen", hieß es in einem offiziellen Statement:
Vor den Sommerspielen in Tokio im vergangenen Jahr hatte das IOC die Regel 50.2 der Olympischen Charta modifiziert. Demnach könne protestiert werden, solange die Prinzipien des Olympismus eingehalten werden, es sich "nicht direkt oder indirekt gegen Menschen, Länder, Organisationen und/oder ihre Würde richtet" und andere Sportler nicht in ihrer Vorbereitung gestört werden.
In der Ukraine wächst seit Wochen die Sorge um einen Einmarsch Russlands. Die diplomatischen Bemühungen laufen auf Hochtouren. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte mehr als 100.000 Soldaten an der russischen Grenze zur Ukraine aufmarschieren lassen. Moskau bestreitet jegliche Absicht einer Invasion bisher. Für möglich wird auch gehalten, dass die russische Seite Ängste schüren will, um die Nato zu Zugeständnissen bei Forderungen nach Sicherheitsgarantien zu bewegen.