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Ukrainischer Außenminister macht Deutschland schwere Vorwürfe
n-tv
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert von der deutschen Bundesregierung extra viel zu leisten, um Moskau aufzuhalten. Er begründet dies damit, dass Deutschland "die aktuelle Macht von Russland mit aufgebaut" habe. Auch Deutschlands Verhalten bei Sanktionen kritisiert er.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat schwere Vorwürfe gegen Deutschland erhoben wegen seiner langjährigen Russland-Politik. "Es tut mir leid, das sagen zu müssen: Sie haben tatsächlich dazu beigetragen, die aktuelle Macht von Russland mit aufzubauen", sagte Kuleba in der ARD-Talksendung "Anne Will". "Und wir hoffen, dass auch Sie entsprechend viel leisten werden, um die russische Kriegsmaschinerie anzuhalten."
Deutschland und die Ukraine seien Partnerländer, sagte Kuleba. Er erhoffe sich aber drei Dinge von Deutschland. Erstens brauche sein Land alle nötigen Waffen zu seiner Verteidigung. "Ich finde es nicht fair, dass Deutschland eine großangelegte Verteidigungszusammenarbeit mit Russland hatte über die vergangenen Jahre." Kuleba merkte an: "Vielleicht ist es jetzt also an der Zeit, dass wir all das geliefert bekommen, was wir brauchen, um uns zu verteidigen."
Zweitens forderte Kuleba härtere Strafmaßnahmen gegen Russland. Er wolle Deutschland für einige schwere Entscheidungen in den ersten Kriegstagen loben. Wenn er von seinen Kolleginnen und Kollegen in der Europäischen Union höre, weshalb zum Beispiel eine russische Bank noch nicht vom Banken-Kommunikationssystem Swift abgeklemmt worden sei oder bestimmte Sanktionen noch nicht eingeführt worden seien, dann höre er immer die gleiche Antwort.
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