Ukrainische Truppen sind gehandicapt: "Daran werden auch die Waffen, die wir geliefert haben, nichts ändern"
RTL
General a.D. Harald Kujat spricht im Interview mit Reporterin Tamara Bilic über die Waffenlieferungen von Deutschland an die Ukraine.
Erst vor kurzem wurden sieben Panzerhaubitzen aus den deutschen Militärbeständen in die Ukraine geliefert. Sie sollen dort sofort zum Einsatz kommen.
Was die Panzerhaubitzen bringen, darüber spricht der ehemals ranghöchster deutscher Soldat General a.D. Harald Kujat im Interview mit RTL-Reporterin Tamara Bilic.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker
Bei den Panzerhaubitzen handelt es sich um "sehr moderne und leistungsfähige Waffensysteme", so General a.D. Harald Kujat. Diese Waffensysteme, die auch von anderen Ländern, wie beispielsweise von den Vereinigten Staaten geliefert wurden, verstärken die Kampfkraft der Ukraine auf jeden Fall, so der General a.D.
Auf den Verlauf des Krieges haben sich diese Waffenlieferungen jedoch nicht dramatisch ausgewirkt, erzählt der ehemalige Soldat. "Entscheidend ist eigentlich, wie diese Waffensysteme taktisch eingesetzt werden." Die ukrainischen Truppen agieren sehr statisch, das heißt sie haben sich in Städten festgesetzt und sind daher wenig beweglich. "Damit sind sie natürlich Ziele", so Kujat. "Das ist eindeutig ein Handicap, daran werden auch diese Waffensysteme, die wir jetzt liefern, nichts ändern."
Lese-Tipp: Ukraine-Krieg: Bundesregierung liefert Panzerhaubitzen
Trotzdem sind die Panzerhaubitzen nicht sinnlos. "Sie erhöhen natürlich die Feuerkraft." Die sieben Haubitzen alleine sind zwar nicht entscheidend, "aber man muss das auch in Zusammenhang sehen mit den Waffenlieferungen unserer anderen Verbündeten", erklärt Genral Harald Kujat.
Es wird also eine beträchtliche Anzahl an Artilleriesystemen an die Ukraine gesendet. "Die Auswirkungen auf dem Gefechtsfeld kann ich noch nicht erkennen", so Kujat. Dass die Waffen jedoch den russischen Truppen in die Hände fallen könnten, sei "nicht nur eine Gefahr, sondern die Realität." Laut General Kujat sei es hierbei besonders wichtig, dass, wenn so etwas passiert, die russischen Truppen keine Erkenntnisse daraus ziehen können.