Ukrainische Künstlerin Olia Fedorova in Charkiw: „Wir haben keine Zeit für Panik“
Frankfurter Rundschau
Die Künstlerin Olia Fedorova berichtet von der ukrainischen Gegenwehr aus Charkiw und dem Wunsch, kein Teil von „Putins Welt“ zu werden.
Olia Fedorova, wie ist die Situation in Charkiw?
Die russische Führung hat erwartet, dass Charkiw sich schnell ergeben wird, weil wir uns geografisch und historisch nah sind. Viele Menschen hier haben Verwandte und Freunde in Russland und sprechen sowohl Ukrainisch als auch Russisch. Aber die russischen Truppen sind auf sehr starken Widerstand gestoßen, nicht nur von unseren Soldaten, sondern auch von der Zivilbevölkerung, die kein Teil von „Putins Welt“ werden will.
Wie sehen die Angriffe aus?
Wir haben keine russischen Truppen in Charkiw, aber wir sind unter permanentem Beschuss aus der Luft. Sie greifen uns mit Artillerie und Kampfflugzeugen an und zielen auf Wohnhäuser, Fernsehtürme, Kraftwerke, Krankenhäuser, Schulen und Trans-portdepots. Wir haben etwa ein Dutzend Mal am Tag Alarm und hören ständig Explosionen. Viele Menschen wurden bereits getötet und die Zerstörung ist groß.
Wie versuchen Menschen in Charkiw ihre Stadt zu verteidigen?