Ukraine wirft Russland Kriegsverbrechen vor
DW
Angriffe auf Kindergärten, Waisen- und Krankenhäuser und sogar eine Vakuumbombe - die ukrainischen Vorwürfe gegen Russland wiegen schwer. In Russland gab es Hunderte Festnahmen bei Friedensdemonstrationen.
Das Wichtigste im Überblick:
Die Ukraine hat Russland im UN-Sicherheitsrat Kriegsverbrechen vorgeworfen. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja sprach bei einer Dringlichkeitssitzung von russischen Angriffen auf Kindergärten, Waisen- und Krankenhäuser. Mit Granatbeschuss und Sabotagetrupps gehe Russland gegen mobile medizinische Hilfsbrigaden vor. Dies seien nicht die Akte eines Staates mit Sicherheitsbedenken, sagte Kysyzja: "Dies sind die Akte eines Staates, der entschlossen ist, Zivilisten zu töten. Es gibt keine Debatte: Das sind Kriegsverbrechen." Unabhängig von dem konkreten Vorwurf kündigte der UN-Strafgerichtshof in Den Haag Ermittlungen an.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, ein Land, das Kriegsverbrechen begangen hat, könne kein ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat sein. Er warf Russland vor, den Beschuss während der nach fünf Stunden ergebnislos vertagten Verhandlungen noch intensiviert zu haben.
Seit Beginn des Einmarsches habe das russische Militär 113 Marschflugkörper und 56 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Selenskyj forderte, dass Russland der Zugang zu Häfen und Flughäfen im Ausland verwehrt werden solle. Zudem sprach er sich für eine Sperrung des Luftraums über seinem Land für russische Raketen, Flugzeuge und Hubschrauber aus.
Die Ukraine erhebt zudem den Vorwurf, Russland habe am Montag eine sogenannte Vakuumbombe eingesetzt. "Sie zündeten heute die Vakuumbombe, die von der Genfer Konvention verboten ist", sagte die ukrainische Botschafterin in Washington, Oksana Markarova, vor dem US-Kongress.