
Ukraine will Beweis für Staudamm-Sprengung der Russen haben
n-tv
Die Zerstörung des Kachowka-Damms und die anschließende Flut sind eine Katastrophe für die Ukraine. Zehntausende sind davon betroffen, ganze Dörfer stehen unter Wasser. Unklar ist, wer dafür verantwortlich ist. Der ukrainische Geheimdienst hat angeblich einen Beweis dafür.
Die Ukraine beschuldigt russische Truppen, das Wasserkraftwerk am Kachowka-Damm in der Region Cherson vermint und dann in die Luft gesprengt zu haben. Der ukrainische Geheimdienst SBU veröffentlichte eine Tonaufnahme eines Gesprächs, in dem ein russischer Soldat die Tat zugeben soll. Zu hören ist ein Mann, der sagt, eine russische Sabotagegruppe sei verantwortlich für den Anschlag. Ob die Aufnahme echt ist, ist von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Russland behauptet dagegen, der Staudamm sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden, führt jedoch keinerlei Beweise an.
Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms sinkt indes der Wasserstand im Stausee weiter. Seit der Katastrophe am Dienstag sei der Stand um fast fünf Meter auf 11,7 Meter Stand an diesem Morgen gesunken, teilte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew mit. Das Wasser sinke um etwa einen Meter innerhalb von 24 Stunden.
Das Staatsunternehmen wies auch darauf hin, dass die bisher nicht komplett eingestürzte Staumauer weiter berste. Ziel sei es nun, in den oberhalb der Kachowka-Station gelegenen Stauseen das Wasser des Dnipro zu stauen, um Reserven für den Sommer zu haben.