Ukraine verhängt Visums-Pflicht für Russen
n-tv
Während Moskau in besetzten Gebieten russische Pässe an Ukrainer verteilt, kommt nun aus Kiew eine Reaktion: Ab dem 1. Juli dürfen Russen nur noch mit Visum einreisen. "Wir brechen die Verbindungen endgültig ab", heißt es zur Begründung.
Die Ukraine führt wegen Russlands Angriffskrieg eine Visumspflicht für russische Staatsbürger ein. Die Regelung trete am 1. Juli in Kraft, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Online-Dienst Telegram. Die Ukraine müsse "den beispiellosen Bedrohungen ihrer nationalen Sicherheit, Souveränität und territorialen Integrität" entgegenwirken.
Regierungschef Denys Schmyhal verkündete wenig später einen entsprechenden formellen Beschluss der Regierung. "Wir brechen die Verbindungen zu Russland endgültig ab", fügte er hinzu. Die Befreiung von der Visa-Pflicht für russische Staatsbürger galt seit der Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion im Jahr 1991. Die Zahl der Russen, die in die Ukraine reisen, hat nach Angaben der ukrainischen Behörden seit der Annexion der Krim 2014 stetig abgenommen.
Russland war vor fast vier Monaten in das Nachbarland einmarschiert. Inzwischen konzentriert die russische Armee ihre Offensive vor allem auf die ostukrainische Donbass-Region. Dort sind vor allem die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk schwer umkämpft.