
Ukraine sieht Getreidekrise kurz vor Lösung
n-tv
Über 20 Millionen Tonnen Getreide stecken in ukrainischen Häfen fest, in mehreren Ländern drohen deswegen Hungersnöte. Nach Aussagen des ukrainischen Außenministers Kuleba nähert sich Kiew aber einer Einigung mit Moskau. "Jetzt hängt alles von Russland ab", sagt er.
Die Ukraine sieht eine Einigung mit Russland über die im Zuge des Krieges ins Stocken geratenen Getreidelieferungen in Reichweite. "Wir sind bereit, Getreide auf den internationalen Markt zu exportieren", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba der spanischen Zeitung "El País" vor Beginn gemeinsamer Gespräche in Istanbul. "Wir sind zwei Schritte von einer Vereinbarung mit Russland entfernt."
Die Türkei bemüht sich zusammen mit den Vereinten Nationen (UN) um eine Einigung zwischen den beiden Kriegsparteien, um die vor allem in ärmeren Ländern dringend benötigten Getreidelieferungen wieder aufzunehmen. Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar und der Blockade ukrainischer Häfen sind die Preise für Getreide, Speiseöl, Treibstoff und Düngemittel drastisch gestiegen. Da die Ukraine einer der größten Weizenlieferanten weltweit ist, hat die Unterbrechung ihres Exportes zu einer Nahrungsmittelkrise geführt.
Militärdelegationen Russlands, der Ukraine und der Türkei sollten in Istanbul mit UN-Vertretern darüber beraten, wie sichere Exporte ukrainischen Getreides aus dem ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa ermöglicht werden können. Kuleba sagte, die Sicherheitsbedenken in Zusammenhang mit der russischen Position müssten berücksichtigt werden. "Wir befinden uns in der Endphase, und jetzt hängt alles von Russland ab."
