
Ukraine: "Nächstes Jahr wird für uns entscheidend"
n-tv
Seit mehr als 20 Monaten wehrt sich die Ukraine gegen die russische Großinvasion. Die Regierung in Kiew hofft im kommenden Jahr auf einen Wendepunkt, warnt aber zugleich vor einem schweren Winter. Unterdessen intensiviert Moskau offenbar seine Angriffe im Raum Awdijiwka.
Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros hat bei einem USA-Besuch die Hoffnung auf einen Wendepunkt im Abwehrkampf seines Landes gegen Russlands Invasion geäußert. "Das nächste Jahr wird für uns entscheidend", sagte Andrij Jermak einer Mitteilung zufolge in einer Rede im Hudson Institute in Washington. Die Luftüberlegenheit Russlands müsse gebrochen werden. Dafür benötige Kiew mehr Flugabwehr von den Verbündeten.
"Ich sage Ihnen die Wahrheit: Dieser Winter wird für uns auch sehr schwer", sagte er mit Blick auf russische Luftangriffe auf das ukrainische Energienetz im vergangenen Winter. Kiew hatte mehrfach Befürchtungen geäußert, dass neue Angriffe Moskaus vor allem auf Umspannwerke auch in dieser Wintersaison längere Stromausfälle verursachen könnten.
Der erhoffte Schutzschirm durch eine dichtere Flugabwehr solle auch dazu dienen, den Betrieb einen der ukrainischen Flughäfen wiederzueröffnen, sagte Jermak. Seit dem russischen Einmarsch vor beinahe 21 Monaten ist der ukrainische Luftraum für den zivilen Luftverkehr gesperrt. Der Flughafen in Lwiw (früher Lemberg) im Westen der Ukraine liegt dabei nur etwas mehr als 50 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.