Ukraine-Krieg sorgt für Unsicherheit bei Landwirten
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Die Erntesaison beginnt schon bald mit dem Spargel, aber der Krieg in der Ukraine wirft auch seine Schatten auf die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Neben steigenden Betriebskosten ist noch unklar, ob genügend Erntehelfer in diesem Jahr kommen wollen - und können.
Magdeburg (dpa/sa) - Der Ukraine-Krieg sorgt auch bei Landwirten in Sachsen-Anhalt für Unsicherheit. Neben steigenden Kosten besorgt die Frage nach den vielen helfenden Händen für die anstehende Erntesaison - die beginnt schon bald mit dem Spargel. Die europapolitische Lage lasse keine klare Prognose zu, ob genügend Saisonarbeitskräfte in Deutschland arbeiten wollten und könnten, sagte ein Sprecher des Bauernverbands Sachsen-Anhalt der Deutschen Presse-Agentur. Über das gesamte Jahr verteilt seien etwa im Jahr 2020 rund 5400 Erntehelfer im Land benötigt worden.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern und dem Anteil an Familien-Arbeitskräften im Land sei die Zahl der Helfer relativ gering, hieß es weiter. Das liege vor allem daran, dass Saisonkräfte bei sogenannten Sonderkulturen gebraucht würden, beispielsweise Spargel, Obst und Gemüse. In Sachsen-Anhalt werden diese vergleichsweise wenig angebaut. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums haben sich die Anbauflächen insbesondere für Spargel, Erdbeeren und Baumobst zuletzt nicht wesentlich verändert. "Es ist damit zu rechnen, dass der Bedarf an Erntehelfern vergleichbar mit den vergangenen Jahren ist", teilte ein Sprecher des Ministeriums mit.
Nach Einschätzung der Agrar-Arbeitgeber seien von den 2020 gezählten 274.700 Saisonarbeitskräften in der deutschen Landwirtschaft rund 95 Prozent aus dem Ausland gewesen, erklärte der Bauernverbandssprecher. Von den ausländischen Saisonarbeitskräften stammen demnach laut Arbeitgeberverband GLFA schätzungsweise etwa 65 Prozent aus Rumänien, 30 Prozent aus Polen und der Rest aus anderen osteuropäischen Staaten - vorwiegend aus Bulgarien, dem Baltikum sowie Studenten aus der Ukraine.