![Ukraine-Krieg: Soll man die Angst zulassen oder sich ablenken?](https://cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/rtl/BTTFSDR4IQ4CYLWEZAXPIRZCGY.jpg)
Ukraine-Krieg: Soll man die Angst zulassen oder sich ablenken?
RTL
Familienberaterin Ruth Marquardt hat Tipps zum richtigen Umgang mit der Angst.
Menschen fliehen aus ihrem Zuhause, Familien werden auseinandergerissen – das Leid der Menschen in der Ukraine und die Zerstörung dort sind allgegenwärtig. Doch auch bei uns, tausende Kilometer weit weg vom eigentlichen Kriegsschauplatz, haben Menschen mit der Situation zu kämpfen – sie haben Angst. Doch wie geht man mit dieser Angst um? Familienberaterin Ruth Marquardt hat Tipps.
Laut Marquardt ist es zunächst wichtig zu verstehen, wovor wir überhaupt Angst haben. Die Angst, die allem zugrunde liegt, sei die Angst vor dem Sterben: "Wir haben alle Angst vor dem Tod." Wenn wir die nicht hätten, dann würde uns keine Situation Angst bereiten können.
"Angst ist etwas, das in unserem Körper passiert", so die Expertin im RTL-Interview. Daher gehe es bei diesem Thema nicht nur um Psyche. Drei Übungen, die Marquardt bei einem akuten Angstzustand empfiehlt, sollen helfen, sich dem Hier und Jetzt bewusst zu werden.
Übung 1: Setzen Sie sich auf einen Stuhl oder das Sofa und erden Sie beide Füße auf dem Boden. Dann schauen Sie sich ganz bewusst im Raum um und nehmen ihn wahr.
Übung 2: Setzen Sie sich hin. Erden Sie beide Füße auf dem Boden und verschränken Sie die Arme so vor der Brust, dass die Handflächen jeweils auf einem Oberarm aufliegen. Dann klopfen Sie ganz leicht mit den Händen auf den Oberarm. Dadurch soll sich das Nervensystem regulieren.
Übung 3: Kneten Sie mit feuchten Fingern Ihre Ohren. Auch dadurch sollen sich die Nerven beruhigen und das Angstgefühl nachlassen.
Ein guter Hinweis, dass Kinder bereit sind, über das zu sprechen, was gerade in der Welt passiert, sei der, dass sie von sich aus mit Fragen auf einen zukommen, so Marquardt. In einem Gespräch mit ihnen sei es dann wichtig, kindgerecht zu erklären und nicht die eigene Unsicherheit und Angst auf das Kind zu projizieren.
Lese-Tipp: Krieg in der Ukraine - wie erkläre ich's meinem Kind?