Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Russland „Nuklear-Terror“ vor
Frankfurter Rundschau
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt in einer Videobotschaft nach einem russischen Angriff auf ein Atomkraftwerk vor einem drohenden Desaster.
Kiew - Nach dem russischen Angriff auf das Atomkraftwerk von Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland „Nuklear-Terror“ vorgeworfen. Kein anderes Land der Welt habe jemals Atomanlagen beschossen, sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Freitag (04.03.2022) veröffentlichten Videobotschaft. „Der Terroristen-Staat verlegt sich jetzt auf Nuklear-Terror.“ Offenbar wolle Russland die Atomkatastrophe von Tschernobyl „wiederholen“.
Selenskyj warnte wegen des Kriegs in der Ukraine vor einem drohenden Desaster für den ganzen Kontinent: „Die Ukraine hat 15 Reaktoren. Wenn es zu einer Explosion kommt, ist das das Ende für alle, das Ende von Europa.“
In Europas größtem Atomkraftwerk im ukrainischen Saporischschja war zuvor nach einem russischen Angriff ein Feuer ausgebrochen. Nach Behördenangaben ist die Lage jedoch unter Kontrolle, der Brand betreffe nicht die Atomreaktoren. Am Morgen wurde es nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums gelöscht. Gebrannt habe ein Trainingskomplex.
„Das Betriebspersonal kontrolliert die Energieblöcke und gewährleistet deren Betrieb“, teilte die ukrainische Atomaufsichtsbehörde mit. Ein Leck sei an dem Kraftwerk nicht festgestellt worden. Es seien keine Veränderungen in der radioaktiven Strahlungsbelastung registriert worden, erklärte die Behörde.
Nach dem Angriff der russischen Armee auf das Atomkraftwerk in Saporischschja befinden sich nun offenbar russische Truppen auf dem Gelände des Atomkraftwerks. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.