Ukraine-Krieg: Schwere Vorwürfe wegen Vergewaltigungen gegen russische Soldaten
Frankfurter Rundschau
Besonders Frauen über sechzig Jahre sollen vom Missbrauch durch russische Soldaten betroffen sein. Die Vergewaltigungsvorwürfe erheben Politikerinnen der Ukraine.
London - Vier Politikerinnen aus der Ukraine* trafen am 17. März 2022 in London den britischen Premier Boris Johnson* zu Gesprächen über den Ukraine-Konflikt*, wie verschiedene Medien, darunter The Scotsman, berichten. Dafür sollen sie mit einer Sondergenehmigung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj* von Kiew nach Großbritannien* gereist sein. Die vier Abgeordneten Olena Khomenko, Lesia Vasylenko, Alona Shkrum und Maria Mezentseva besprachen demnach in Downing Street Nr. 10 mit Johnson die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg*.
Dabei erhoben die Politikerinnen weitere schwere Vorwürfe gegen Russland*: „Da Wladimir Putin* nicht in der Lage war, die Ukraine und Kiew* innerhalb von drei Tagen so einzunehmen, wie er es sich vorgenommen hatte, änderte er seine Strategie und nahm gezielt Frauen und Kinder ins Visier“, sagte Lesia Vasylenko laut Medienberichten vor Pressevertreter:innen.
Es gebe Berichte von Frauen aus der ganzen Ukraine, die von russischen Soldaten vergewaltigt worden sein sollen. Dies berichteten vor allem Frauen aus den am stärksten von der Invasion Russlands betroffenen Städten. Es würde sich dabei um Frauen über sechzig Jahre handeln. „Diese Frauen sind in der Regel diejenigen, die nicht fliehen können. Wir sprechen hier von älteren Menschen“, so Vasylenko. Unabhängig verifizieren lassen sich die Vorwürfe nicht.
„Wir haben Berichte, dass die meisten dieser Frauen entweder nach der Vergewaltigung hingerichtet wurden oder sich das Leben genommen haben“, ergänzte Vasylenko. Für humanitäre Hilfsorganisationen sei es schwierig, in die Ukraine zu gelangen. Deshalb seien sie gerade nicht in der Ukraine präsent, sagte die Politikerin Maria Mezentseva.
Auf die Frage nach den Auswirkungen auf die Situation von Kindern in der Ukraine warf Lesia Vasylenko dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, „Millionen von Kindern die Kindheit zu stehlen“. Die Politikerin habe selbst zwei Kinder, erzählte sie. Ihr jüngstes Kind sei neun Monate alt. „Wir werden eine Generation von Ukrainern aufwachsen sehen, die die Last des Krieges bereits auf ihren Schultern trägt“, so Vasylenko.