Ukraine-Krieg: Russlands Armee geht der Nachschub aus - Lebensmittel und Treibstoff werden knapp
Frankfurter Rundschau
Der Vormarsch der russischen Streitkräfte wurde verlangsamt. Das liegt vor allem am harten Widerstand aus der Ukraine – und an strategischen Fehlern Putins.
++ 13.55 Uhr: Die Versorgung der russischen Truppen mit Nahrungsmitteln und Kleidung wird für den Kreml im Ukraine-Krieg zunehmend zum Problem. Laut Informationen der New York Times seien viele Soldatinnen und Soldaten Russlands für den Einmarsch mit Fertigmahlzeiten ausgestattet worden, die bereits seit 2002 abgelaufen seien. Laut Angaben des britischen Daily Mirror seien manche Kampfverbände derart ausgehungert, dass ihre Mitglieder von Tür zu Tür gehen und um Essen fragen.
Update, 08.03.2022, 12.55 Uhr: Laut aktueller Satellitenbilder hat Russland mittlerweile alle an der Grenze stationierten Truppen in die Ukraine gezogen. Dabei handelt es sich laut Schätzungen um etwa 150.000 Soldatinnen und Soldaten. Demgegenüber stehen laut Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew eine Verteidigungsarmee mit einem Personal von rund 300.000.
Das alleine aber ist laut Fachleuten nicht der Grund, warum der Ukraine-Krieg für Russland und Wladimir Putin zum Problem wird. Vielmehr sei das Verhältnis zwischen Truppenstärke und Einwohnerzahl entscheidend. Das würde in der Ukraine deutlich gegen die Besatzungsmacht sprechen, sagt Seth Jones, Politikwissenschaftler und Vizepräsident des „Center for Strategic and International Studies“ in den USA. „Die russische Armee ist überfordert und in einer prekären Lage“, so Jones.
Geht man von etwa 150.000 russischen Soldatinnen und Soldaten aus, die sich im Ukraine-Krieg im Einsatz befinden, und einer Bevölkerungszahl von etwa 44 Millionen Menschen in der Ukraine, entspricht das in etwa 3,4 Soldaten pro 1000 Einwohner. „Mit dieser Zahl können Sie das Gebiet nicht halten“, sagte Jones gegenüber Alarabiya News. Zur Verdeutlichung führte Jones das Verhältnis von Soldaten und Bevölkerung bei anderen Besatzungen nach Kriegsende auf:
Erstmeldung: Kiew – Laut übereinstimmenden Medienberichten erleidet Russland im Ukraine-Konflikt immer größere Verluste. Das Nachrichtenportal Kyiv Independent spricht mittlerweile von mehr als 10.000 toten russischen Streitkräften und rund 50 zerstörten Kampfflugzeugen. Zwei Schiffe soll die russische Marine verloren haben und hunderte Panzer und Artilleriefahrzeuge sollen zerstört worden sein. Bestätigen lassen sich die Zahlen über Verluste allerdings nicht unabhängig.