Ukraine-Krieg: Russland rechnet mit hohen Verlusten und vielen Opfern auf eigener Seite
Frankfurter Rundschau
Die Invasion der Ukraine gestaltet sich schwieriger, als von Russland erwartet. Das lassen Dokumente aus dem Gesundheitsministerium erahnen, die nun öffentlich werden.
Kiew/Moskau - Der Kampf um die Hauptstadt der Ukraine ist in vollem Gange. Videos und Fernsehbeiträge zeigen Kiew unter Raketenbeschuss; zeigen zahlreiche Explosionen in der Millionenmetropole. Doch die russische Armee trifft auf harten Widerstand der ukrainischen Einheiten. Der Vormarsch scheint zumindest verlangsamt worden zu sein.
In Russland soll der unerwartet harte Kampf um Kiew bereits für Frustrationen im Militärapparat gesorgt haben. Das berichtet die Tageszeitung USA Today und beruft sich dabei auf Informationen aus dem US-Verteidigungsministerium. Die Militärführung Russlands soll aufgrund der Schwierigkeiten bei der Einnahme von Kiew bereits damit begonnen haben, weitere Truppen in Richtung Ukraine zu verlegen.
Während in Kiew der Kampf zwischen Russland und der Ukraine tobt, bereitet sich das russische Gesundheitsministerium offenbar auf einen „medizinischen Notfall“ im eigenen Land vor. Das geht aus geheimen Dokumenten des Ministeriums hervor, die der Journalistin Emma Burrows vorliegen. Die Echtheit der Dokumente lässt sich zunächst nicht verifizieren. Laut den Dokumenten wurden Krankenhäuser in Russland aufgefordert, Listen vom medizinischen Personal zu erstellen, um dieses im Notfall in Dienst nehmen zu können. Das Personal soll sich demnach darauf einstellen, in andere Gebiete gebracht zu werden, um dort „Leben zu retten und die Gesundheit des russischen Volkes zu schützen“.
Die Angaben über Opfer im Krieg zwischen Russland und der Ukraine variieren stark. Am Samstag hatte die ukrainische Armee von bis zu 4000 Opfern auf Seiten der russischen Invasoren gesprochen. Russland selbst hat bislang gar keine Angaben zu möglichen Verlusten gemacht. Gemäß den Zahlen der Behörden sind auf ukrainischer Seite bislang etwa 200 Menschen gestorben. Tausende sollen verletzt worden sein. Die Vereinten Nationen hatten zuletzt mindestens 25 zivile Opfer in Kiew vermeldet. (Daniel Dillmann) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA