Ukraine-Krieg: Motsi Mabuse bangt um Schwiegereltern in Charkiw
Frankfurter Rundschau
Let’s-Dance-Star Motsi Mabuse und ihr Ehemann Evgenij Voznyuk organisieren Hilfstransporte ins ukrainische Grenzgebiet. Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger unterstützt die Aktion.
Kelkheim – Mehrmals am Tag telefoniert Evgenij Voznyuk mit seinen Eltern, die in der ostukrainischen Stadt Charkiw leben. Im Hintergrund hört er Bomben einschlagen. „Dass ich als Sohn nicht helfen kann, ist für mich furchtbar“, sagt der Ehemann von „Let’s Dance“-Jurorin Motsi Mabuse. Vater und Mutter seien in der von russischen Panzerketten umzingelten Stadt eingeschlossen, säßen in einem Keller fest, berichtet der gebürtige Ukrainer. Eine Flucht sei derzeit ausgeschlossen.
Motsi Mabuse spricht von einer „Achterbahnfahrt der Gefühle“. Sie mache sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts große Sorgen um ihre Schwiegereltern, sagt die 40-Jährige. „Wir sind sehr eng miteinander in der Familie.“
Anfang der Woche hat das Paar, das in Kelkheim wohnt, einen Entschluss gefasst: Voznyuk und Mabuse wollen eine Hilfsaktion für Flüchtlinge aus der Ukraine starten. Die beiden ließen Flyer drucken, mobilisierten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in ihrer Eschborner Taunus-Tanzschule, baten Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger (UKW) um Unterstützung.
Innerhalb kürzester Zeit stellte der Grünen-Politiker nicht nur Räume im alten Feuerwehrgerätehaus in Kelkheim-Münster zur Verfügung, damit Hilfsgüter gesammelt werden können. Kündiger organisierte für den gestrigen Dienstag auch ein Pressegespräch, bei dem Voznyuk und Mabuse ihre Aktion „Hilfe für die Ukraine“ vorstellen konnten. Er werde am Freitagabend ins polnisch-ukrainische Grenzgebiet fahren, berichtete Evgenij Voznyuk. Mehrere Logistikfirmen stellten ihm dafür Lastwagen zur Verfügung.
Bis einschließlich Donnerstag, 3. März, werden im ehemaligen Münsterer Feuerwehrhaus Hilfsgüter gesammelt, die die ukrainischen Flüchtlinge jetzt gebrauchen können: warme Decken, Kissen, Matratzen und Schlafsäcke, Winterkleidung, Babynahrung, Windeln, Hygieneartikel sowie Medizinprodukte wie Erste-Hilfe-Koffer oder Verbandszeug.