Ukraine-Krieg: Angriffe aus Russland gehen weiter - Mobilisierung für Kiew
Frankfurter Rundschau
Russische Truppen bedrohen Kiew. Doch der Widerstand der Ukraine hält an - besonders die Großstadt Charkiw ist umkämpft. Der Newsticker.
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+++ 12.59 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte ziehen für die Verteidigung der Hauptstadt Kiew weiter Kräfte zusammen. Es gehe vor allem um die Abwehr des russischen Angriffs im Norden und im Nordwesten der Hauptstadt, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag (27.02.2022) bei Facebook. Im ganzen Land laufe die Mobilisierung. Die Luftwaffe habe russische Kampfjets und Transportmaschinen über Kiew abgefangen, im Süden habe die Marine eine russische Landung vereitelt.
Am Mittag wurde mitgeteilt, dass die ukrainische Armee die Stadt Irpin nordwestlich von Kiew zurückerobert habe. Die Agentur Unian veröffentlichte Videos, die angeblich getötete Russen zeigen sollen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Zudem sollen ukrainischen Angaben zufolge mehrere gepanzerte Fahrzeuge der Russen nahe dem seit Tagen umkämpften Flugplatz Hostomel zerstört worden sein. In der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw sei der russische Angriff zurückgeschlagen worden.
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs geht der russische Angriff weiter, allerdings sei das Tempo deutlich gebremst worden. Der Feind habe Nachschubprobleme bei Treibstoff und Munition, teilte die Armeeführung auf Facebook mit. Die russischen Soldaten, bei denen es sich vor allem um junge Rekruten handle, seien erschöpft wegen der vorangegangenen Manöver. Moral und psychologischer Zustand seien schlecht. Es gebe erste Berichte über Desertationen von Soldaten, die sich weigerten, gegen die Ukraine zu kämpfen. Einige Gefangene sagten ukrainischen Medien zufolge, sie seien für ein Manöver abkommandiert gewesen und hätten sich dann in einem Krieg wiedergefunden. Überprüfbar war das nicht.
+++ 10:14 Uhr: In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, sind Straßenkämpfe mit russischen Truppen ausgebrochen. Dies meldete Oleh Synehubov, der Leiter der regionalen staatlichen Verwaltung von Charkiw, am Sonntag. Synehubov forderte die Bewohnerinnen und Bewohner der östlichen Stadt auf, in Notunterkünften zu bleiben.