
Ukraine-Konflikt: Nasa und Esa wollen weiter mit Russland im Weltall zusammenarbeiten
Frankfurter Rundschau
Während auf der Erde der Ukraine-Konflikt eskaliert, arbeiten im Weltall Russland und internationale Partner weiter zusammen. Das soll wohl auch erst einmal so bleiben.
Update vom Freitag, 25.02.2022: Wie geht es weiter mit russischen Kooperationen in der Raumfahrt? Der Chef der europäischen Raumfahrtorganisation Esa, Josef Aschbacher erklärt auf Twitter: „Ungeachtet des aktuellen Konflikts bleibt die Zusammenarbeit in der zivilen Raumfahrt eine Brücke.“ Man werde an allen Programmen weiterarbeiten, die Internationale Raumstation ISS und die Mars-Mission „ExoMars“ eingeschlossen. Die aktuellen Entwicklungen werde man beobachten.
Die US-Raumfahrtorganisation Nasa will ebenfalls mit Russland weiter am sicheren Betrieb der ISS arbeiten. Das erklärte ein Nasa-Sprecher gegenüber CNN. Es seien keine Änderungen bei bevorstehenden Operationen in der Umlaufbahn oder am Boden geplant.
Update vom Donnerstag, 24.02.2022: Stunden bevor russische Truppen die Ukraine angegriffen haben, haben sich Offizielle aus den USA und Europa zur Kooperation mit Russland im Weltall geäußert. Der Tenor: Die Zusammenarbeit bleibt unberührt vom Ukraine-Konflikt. Konkret äußerten sich Vertreter:innen des US-Außenministeriums bei einer Veranstaltung des Space Policy Institute der George Washington University, berichtet das Branchenportal SpaceNews und zitiert Valda Vikmanis-Keller, Direktorin des Büros für Weltraumangelegenheiten im Außenministerium: „Während die Welt die politischen Aktivitäten im Zusammenhang mit Russland und der Ukraine verfolgt, führt die Nasa weiterhin sichere Forschungsarbeiten an Bord der ISS durch und setzt die Zusammenarbeit mit Roskosmos und unseren anderen internationalen Partnern fort.“
Es gebe keine Pläne, in Kürze anstehende Aktivitäten – unter anderem Flüge der russischen Sojus-Kapsel von und zur ISS – zu verändern. Auch das Training von Nasa-Astronaut:innen in Russland und russischen Kosmonaut:innen in den USA Mitte März solle weiter stattfinden. „Ungeachtet der geopolitischen Ereignisse gehen der sichere Betrieb und die Zusammenarbeit auf der ISS weiter“, so Vikmanis-Keller. SpaceNews zitiert auch Sylvie Espinasse, Leiterin des Esa-Büros in Washington D.C.: „Wir beobachten genau, was passiert, aber derzeit gehen die Aktivitäten wie geplant weiter.“
Inwieweit sich die Situation durch den russischen Angriff auf die Ukraine nun doch ändern wird, ist noch unklar.