Ukraine: Konflikt mit Russland verlagert sich jetzt aufs Meer
Frankfurter Rundschau
Russland beendet Militärmanöver – unter anderem an der Grenze zur Ukraine. Auch eine Grenze zu Wasser sorgte zuletzt für Besorgnis.
Update vom Sonntag, 26.12.2021, 16.15 Uhr: Die Zeichen im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland stehen zwar vorerst auf Dialog, beruhigt sind die Staaten, die die Lage derzeit verfolgen und versuchen zwischen den beiden Ländern zu vermitteln dennoch nicht. So berichtete etwa die US-Zeitung Washington Post am Sonntag, dass es im Asowschen Meer, das zwischen den beiden Staaten direkt an der Halbinsel Krim liegt, immer wieder zu Konflikten käme.
So sei kürzlich ein unbewaffnetes ukrainisches Boot zuerst umgelenkt, dann als Bedrohung interpretiert und zum Umkehren gezwungen worden, berichtet die Zeitung von einem Vorfall. Situationen solcher Art gebe es auf dem Binnenmeer das nördlich ans Schwarze Meer anschließt, immer wieder, heißt es in dem Bericht. Ukrainische Küstenwachen patrouillierten seit einiger Zeit bereits die Küstenregionen und hielten Verstöße fest.
Beobachtet würden hier nicht nur Handlungen russischer Schiffe, die man als Provokation werten könne, es käme auch immer wieder zur Sperrung einzelner Bereiche des Meers, das nach einem Vertrag zwischen den beiden Anrainerstaaten als Binnengewässer gilt. Nach angaben der ukrainischen Marine seien im Dezember aufgrund von Navigationswarnungen aus Moskau etwa 70 Prozent des Asowschen Meers für Transportschiffe gesperrt gewesen.