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Ukraine-Konflikt: Immer mehr Menschen auf der Flucht vor Putin
Frankfurter Rundschau
Die Menschen, die es aus der Ukraine schaffen, kommen in Polen, Ungarn, der Slowakei, Moldawien oder in Rumänien an.
Kiew/Frankfurt - Bevor der Krieg begann, sprachen westliche Politikerinnen und Politiker von vielleicht einer Million Flüchtender, sollte eine russische Invasion kommen. Da wollte aber niemand dran glauben. Und erst recht wollte niemand den westlichen Geheimdiensten glauben, die die Zahl auf fünf Millionen schätzten.
Am zweiten Tag des Krieges, Freitag, 25. Februar 2022, sprechen die Vereinten Nationen von wahrscheinlich vier Millionen, die ihr Heil vor der russischen „Friedensmission“ in der Flucht suchten.
Die ersten mindestens 100.000 Frauen und Kinder verlassen ihre Heimat jetzt. Frauen und Kinder. Keine Männer. Die gehen nicht, oder sie gehen in die entgegengesetzte Richtung, zur Front. Oder sie werden an den Grenzposten abgewiesen und müssen zurück.
Die Menschen, die es schaffen, kommen in Polen, Ungarn, der Slowakei, Moldawien oder in Rumänien an. Gleich nach Beginn der Invasion retteten sich 4000 in das europäische Armenhaus, die Republik Moldau. In Polen erwartet man eine Million – jenes Polen, dass in den ersten neun Monaten 2021 gerade mal so 5200 Flüchtlinge aus Belarus kommend hereinließ.
Osteuropa hat sich nicht auf die Menschen vorbereitet, die nicht in einer zerstörten, ausgebeuteten und russifizierten Ukraine unterdrückt werden wollen. Hilfsorganisationen mahnen bereits, die reichen westlichen Nationen müssten ihren Solidaritätsbekundungen Taten folgen lassen.