Ukraine-Invasion: USA warnen vor Russlands „Todesliste“
Frankfurter Rundschau
Russland hat offenbar eine „Todesliste“, die bei einer Invasion in der Ukraine Anwendung findet. Die USA warnen davor.
Washington D.C./Moskau – Seit Wochen wird vor einem Einmarsch Russlands* in der Ukraine* gewarnt. Die Prognose der US-Geheimdienste, dass die Invasion in der siebten Kalenderwoche beginne, erwies sich jedoch als falsch. Mittlerweile haben US-Präsident Joe Biden* und die CIA eine neue Prognose herausgegeben. In den „kommenden Tagen“ sei mit der Invasion zu rechnen, hieß es am Wochenende.
Für den Fall eines russischen Einmarsches warnen die USA* vor einer „Todesliste“ des Kreml. Darauf sollen zahlreiche Menschen aus der Ukraine stehen, die bei einem Einmarsch „getötet oder in Lager geschickt“ werden. Die Liste schickten die USA am Montag (21.02.2022) der Vereinten Nationen, um darauf aufmerksam zu machen. Im Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, zeigte sich die Biden-Regierung „zutiefst besorgt“ und warnte vor einer „Menschenrechtskatastrophe“.
Grundlage der Warnung seien „glaubwürdige Informationen“, welche „darauf hindeuten, dass russische Streitkräfte Listen identifizierter Ukrainer erstellen, die nach einer militärischen Besetzung getötet oder in Lager geschickt“ werden sollten. „Wir haben außerdem glaubwürdige Informationen, dass russische Streitkräfte wahrscheinlich tödliche Maßnahmen ergreifen werden, um friedliche Proteste aufzulösen oder friedlichem Widerstand der Zivilbevölkerung auf andere Weise entgegenzuwirken“, heißt es weiter. Zudem seien bei einer russischen Invasion Menschenrechtsverletzungen wie Folter oder Entführungen möglich. Ethnische sowie religiöse Minderheiten könnten Ziel derartiger Gräueltaten werden.
Laut Angaben verschiedener westlicher Geheimdienste hat Russland mittlerweile zwischen 150.000 und 200.000 Streitkräfte an der Grenze zur Ukraine postiert. Der Kreml begründet diesen Aufmarsch damit, sich von der Nato* bedroht zu fühlen. (tu/AFP) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.