Ukraine feiert besonderen Lichtblick in schwersten Zeiten
n-tv
Für die Ukraine ist die EM-Qualifikation viel mehr als die Erfüllung einer Mission. Es geht um den Beweis, dass das von Russland angegriffene Land nicht aufgibt. Präsident Selenskyj findet emotionale Worte, Bundesinnenministerin Faeser sendet Glückwünsche, die Spieler danken den Soldaten.
Als Wolodymyr Selenskyj vor Stolz beinahe platzte und Ukraines EM-Fahrer die Ovationen von 30.000 Fans genossen, zählte sogar an der Front für einen kurzen Moment nur noch König Fußball. In vielen Schützengräben hatten Soldaten auf kleinen Bildschirmen während einer Feuerpause den Coup ihrer Nationalmannschaft im fernen Breslau verfolgt. Es war eine kleine und viel zu kurze Ablenkung in schwersten Zeiten.
Auch Präsident Selenskyj jubelte mit, wenn auch mit einer politischen Note. "Wir haben wieder einmal bewiesen: Wenn Ukrainer in Schwierigkeiten stecken, geben sie nicht auf und kämpfen weiter, bis sie gewinnen", schrieb der Staatschef bei Instagram. Wie schon im Playoff-Halbfinale gegen Bosnien-Herzegowina war die Ukraine auch im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Island in Rückstand geraten - und gewann am Ende doch mit 2:1.
"Danke Jungs. In Zeiten, wo die Feinde versuchen, uns zu zerstören, zeigen wir jeden Tag, dass wir da sind und da sein werden", schrieb Selenskyj. Und natürlich war er mit dieser Wortwahl nicht allein. Auch Verteidiger Oleksandr Sintschenko vom FC Arsenal dankte nach Schlusspfiff "den Soldatinnen und Soldaten, die ihr Leben geben für unsere Freiheit."