
Ukraine erwartet Getreide-Export "in dieser Woche"
n-tv
Russland beschießt die Hafenstadt Odessa, obwohl es mit der Ukraine ein Abkommen für die reibungslose Verschiffung von Getreide schließt. Doch das hält die Regierung in Kiew nicht davon ab, den Export weiter vorzubereiten. Sie wagt eine optimistische Prognose.
Trotz der jüngsten russischen Angriffe auf die ukrainische Hafenstadt Odessa rechnet die Ukraine schon für die nächsten Tage mit den ersten Getreideexporten auf dem Seeweg. "Wir gehen davon aus, dass das Abkommen noch in dieser Woche umgesetzt wird", sagte der ukrainische Infrastrukturminister Alexander Kubrakow. Er bezog sich auf die am Freitag in der Türkei unterzeichneten Vereinbarungen zur Wiederaufnahme der durch den Krieg blockierten Lieferungen ukrainischem Getreides.
Die Regierung in Moskau hatte zuvor erklärt, dass sie "militärische Infrastruktur" in der Hafenstadt angegriffen habe, dies aber den Getreideexport über das Schwarze Meer nicht behindern würde. "Dies kann und sollte den Start des Verschiffens (des Getreides) nicht beeinträchtigen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Raketenangriffe stünden "nicht im Zusammenhang mit dem Abkommen über den Getreideexport".
Der Hafen war am Samstag beschossen worden - nur einen Tag, nachdem Vertreter Kiews und Moskaus in Istanbul zwei getrennte, aber inhaltlich identische Abkommen über die Wiederaufnahme des Exports von ukrainischem Getreide auf dem Seeweg unterzeichnet hatten. Westliche Staaten verurteilten die Angriffe scharf. Russland bestritt zunächst, für die Raketenangriffe in Odessa verantwortlich zu sein. Am Sonntag räumte Moskau dann aber ein, dass die russische Armee die Angriffe geführt hatte. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa erklärte, "hochpräzise" Kalibr-Marschflugkörper hätten im Hafen von Odessa "militärische Infrastruktur" zerstört. Belege für diese Darstellung lieferte Russland nicht. Von unabhängiger Seite ließ sie sich nicht überprüfen.

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