Ukraine Aktuell: Wladimir Putin "ist ein Kriegsverbrecher"
DW
Die USA möchten den Kremlchef vor Gericht bringen. Russland weist die Verantwortung für Gräueltaten in der Ukraine von sich. Der Überblick über das aktuelle Geschehen.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Vereinigten Staaten tragen Beweismaterial zusammen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen vor den Internationalen Strafgerichtshof oder ein anderes Gericht zu bringen. Dazu gehörten Informationen, die die USA und befreundete Länder von Geheimdiensten hätten, Beobachtungen der Ukrainer im Land selbst, Erkenntnisse von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen sowie Interviews, die weltweit von unabhängigen Medien geführt worden seien, erklärte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden ein Kriegsverbrechertribunal gefordert und Putin als Kriegsverbrecher bezeichnet. "Ihr habt gesehen, was in Butscha passiert ist", sagte Biden vor Journalisten im Weißen Haus in Washington. "Das rechtfertigt es - er ist ein Kriegsverbrecher."
In Butscha seien mindestens 300 Zivilisten getötet worden, in Borodjanka und anderen Städten könne die Zahl noch höher sein, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft, die in der Nacht zum Dienstag veröffentlicht wurde. "Wir sind an einer möglichst vollständigen und transparenten Untersuchung interessiert." Dazu arbeite man unter anderem mit der Europäischen Union und dem Internationalen Strafgerichtshof zusammen. Selenskyj lud Journalisten aus der ganzen Welt ein, in zerstörte ukrainische Orte zu reisen. "Lassen Sie die Welt sehen, was Russland getan hat!" Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 7000 Meldungen über russische Kriegsverbrechen in der Region um Kiew registriert.