Ukraine aktuell: Viele Tote in bombardierter Kunstschule befürchtet
DW
In Mariupol rechnen Behörden mit vielen getöteten Zivilisten, nachdem Russland eine Kunstschule bombardiert haben soll. Moskau vermeldet einen erneuten Einsatz von Hyperschallraketen in der Ukraine. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Die ukrainische Seite befürchtet viele Tote in den Trümmern einer Kunstschule in der umkämpften Stadt Mariupol, die von russischen Bomben zerstört worden sei. Das Gebäude, in dem rund 400 Zivilisten Zuflucht gefunden hatten, sei am Samstag bei einem Angriff zerstört worden, teilte die Stadtverwaltung im Messengerdienst Telegram mit. Unter den Trümmern der Schule G12 seien noch Menschen eingeschlossen.
Allein in Mariupol wurden nach Angaben der ukrainischen Regierung seit Beginn des russischen Angriffskriegs mehr als 2100 Einwohner getötet. Die Lage für die Menschen in der belagerten Hafenstadt sei "katastrophal". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem "Terrorakt" gegenüber einer friedlichen Stadt, an den man sich noch im kommenden Jahrhundert erinnern werde. Dies sei ein "Kriegsverbrechen" der russischen Seite. Mariupol ist für Russland deshalb strategisch so wichtig, da die Kontrolle über die Hafenstadt den Zusammenschluss der russischen Einheiten von der annektierten Halbinsel Krim mit jenen aus dem von Separatisten kontrollierten Donbass ermöglichen würde.
Russland hat einen weiteren Einsatz seiner neuartigen Kinschal-Raketen gemeldet.Die Kinschal-Raketen gehören zu einem Arsenal von Hyperschallraketen, die Russland als erstes Land der Welt entwickelt hat. Die Flugkörper können bei extremer Geschwindigkeit die Höhe und die Richtung ändern und somit gegnerische Luftabwehrsysteme überwinden.